Therapie über Krankenkasse?

#1
Hallo, meine Lieben, nachdem ich gestern überm Klo heulend und kraftlos umgekippt bin, hab ich beschlossen mich doch einer Person anzuvertrauen, die mir vielleicht helfen kann. Ihr habt nämlich auch Männermässig schon wieder recht gehabt. Es geht mir immer erst besser, wenn ich sie abserviert hab und sie nie wieder sehen muß. Gibt schon einige hartnäckige, aber die werd ich auch noch los... und allein solche Gedanken sollten mich eigentlich schon freiwillig zu einer Therapie bewegen. Das Problem ist, daß ich alleine wohne und mir die einfach wirklich nicht leisten kann. Jetzt meine Frage, wie macht man das über die Krankenkasse und ausserdem, ist das nicht gemein und sozialschmarotzend, wenn ich die KK wirklich in Anspruch nehme? Ich mein, schließlich bin ich ja schuld an der Sache :(

#2
also erstmal ist das nicht deine Schuld. Du bist krank und dafür gibt es ja schließlich diese ganze Institution, oder?
Bei mir hat es damals die Kasse gezahlt, das geht relativ unkompliziert. Du musst dir einen Therapeuten ausgucken und mit ihm/ihr alles besprechen. Die Formulare werden dann zur Kasse geschickt und nach der Bestätigung kann es losgehen.
Und sozialschmarotzend??? Mal ehrlich..du willst gesund werden und tust etwas dafür. Wenn jeder, der Schmerzen hätte, nicht zum Arzt gehen würde, weil er sich denkt, naja, ich bin ja selbst Schuld, dass ich von der Leiter gefallen bin, weil ich sie nicht befestigt habe etc. ....tja dann wären die Ärzte ihren Job los und die Menschen auch nicht Glücklicher. Also sieh es mal so, dass du einfach gesund werden willst, die Therapeuten dir genau dabei helfen können und die Krankenkassen es als eben solches ansehen.

Hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.
viel Glück
Pauline

#3
Danke Pauline, Du machst mir Mut! Ich hab auch irgendwie Angst, das der Therapeut sich denkt:" Na pech, hörst halt auf damit" sichs nur nicht sagen traut, weil das eben sein verdammter Job ist nett zu jemanden wie uns zu sein.

Kommt sich eigentlich noch wer vor wie ein Schwerverbrecher?? :cry:

#4
Kleine, das wird er nicht! Mir ging es aber ähnlich...ich hab nur gedacht "herrje, es gibt doch so viele, denen es sicher noch schlechter geht, was willst du hier eigentlich".
Such dir auf jeden Fall jemanden, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat. Hat mir persönlich echt geholfen. Als ich zum ersten Mal dort war, kam eine Frau raus, nach mir wartete schon jemand. Da ich wusste, dass die Therapeutin fast ausschließlich mit Essstörungen zu tun hat, gab mir das irgendwie das Gefühl nicht allein zu sein. Komisch klingt das zwar, das geb ich zu, aber es war irgendwie so :)
Und "hörst halt damit auf" wirst du nie und nimmer hören! Sonst wärst du ja gar nicht erst dorthin gegangen, oder?!
Also gib nicht auf!
LG pauline

ps: manchmal haben auch die Schwerverbrecher eine Therapie nötig, geholfen werden kann aber sehr sehr vielen!

#5
Hey Missad!

Das mit der Krankenkassenübernahme ist sicher kein Problem!! Das regelt sich fast von allein, wenn Du erstmal nen Tharapeuten hast! Ich bin zu meinem Hausarzt gegangen und der hat mir nen Thera empfohlen, wo ich zum Glück auch gelandet bin. Habe vom Hausarzt eine berweisung bekommen, alles weitere regelte sich über den Therapeuten. Also keine Sorge!

Und mach Dir wegen deinem Therapeuten mal nicht so viele Sorgen. Klar ist das sein Job, aber glaubst Du jemand studiert Psychologie ect. und wird Thera, weil ihm die Leute egal sind? Hey, nicht alle Welt ist schlecht!!! Und es gibt durchaus gute Therapeuten. Meinen zähle ich dazu. Wichtig is dass er Dir sympathisch ist. Der Rest ergibt sich mit der Zeit. Ich hatte auch leichte Stratschwierigkeiten, weil ich so misstrauisch gewesen bin und mich mit ihm erst beschnuppern musste! Aber Du wirst sehen, es lohnt sich! Ein Spezialist auf dem Gebiet ist toll, muss aber nicht sein. Meiner zB. behandelt ausser ES auch andere Fälle (er ist Verhaltenstherapeut) und ich fühl mich sehr gut aufgehoben!

Mach Dir nicht so nen Kopf und vor allem....hab ein klein bisschen Vertrauen zu Dir selbst!!

LG Nadine

#6
Hallo Missad,

Du hast alles Recht der Welt Dir Hilfe bei einem Therapeuten zu holen. Dir geht es schlecht und ohne professionelle Hilfe wird es Dir wohl nicht besser gehen. Das hat mit sozialschmarotzertum überhaupt nichts zu tun.

Ich kann Dir nur sagen, dass es mit die beste Entscheidung meines Lebens war mir eine Therapeutin zu suchen. Sie ist ein echtes Goldstück, da ich ihr wirklich alles erzählen kann und sie nicht über mich urteilt. Sie nimmt mich so wie ich bin, mit all meinen Ängsten, blödem Gehabe, Gefresse und Gekotze. Ein Therapeut ist weit mehr als nur "nett" zu Dir.

Ich kann Dich aber sehr gut verstehen. ich kam mir auch wie ein "Verbrecher" vor oder besser gesagt als Versager, da ich mir eingestehen musste, dass ich ohne Hilfe nicht wieder zurück ins Leben finden werde. Aber dieses Gefühl ist so gut wie verschwunden. Jetzt ist es einfach nur totale Erleichterung, dass ich endlich jemanden habe, mit dem ich über alle meine Sorgen sprechen kann und es in dieser Zeit auschließlich nur um mich geht. aber ich komm vom Thema ab. :oops:

Wie Krümelchen schon geschrieben hat. Mach Dir um die KK mal keine Sorgen. Die Kosten werden normalerweise immer übernommen. Ich kenne zumindestens keinen Fall, in der sich die KK querstellt hat.

Viel Kraft wünsche ich Dir.

lg Matinka

#7
Ihr seid so lieb. Vielen Dank.
Kann ich mich auch von wo anders überweisen lassen? ich komme aus einer ländlichen Gegend und mein Hausarzt ist so einer, der mit uns auch mal beim Heurigen hockt.... das wäre mir so peinlich. Klar hat er Schweigepflicht. Davor hab ich auch keine Angst. Aber ich hab so Angst, daß er komisch zu mir ist, nachher. Er hält mich, wie alle Anderen, für ein ziehmlich toughes Mädchen.. es ist dumm, aber ich will mein Ansehen keinesfalls verlieren... :roll:

Die psychologische Hilfe will ich in Anspruch nehmen, weil ich mich von einem Zwang zum Anderen bewege. Weil mein Bauch nurnoch rebelliert und weil ich allein trotzdem keine Motivation finden kann dieses besch... Essen einfach sein zu lassen. Also das Essen selber will ich nicht sein lassen... aber diese Anfälle, wo man sich alles reinstopft und nachher würgt wie ein Trottel. Aber dann ist es schon zu spät. Weil, daß ichs rauskriegen will ist klar... mir ist nurnicht klar, warum ich so einen Drang hab, es in mich zu stopfen!?!?!?! Versteht ihr?
cron