Re: take your courage!

#16
Hey Jersey,

erstmal: Danke.

Dann versuche nun ich mal - umgekehrt - deine Fragen zu beantworten: :-)

Also:
heisst das, dass du nie gek*** hast? wenn schon, dann ist das ja kein richtiger rückfall finde ich. du hast "nur" gefressen, warst aber so stark, nachher nicht auf die toilette zu gehen und alles wieder zu erbrechen.
Doch, ich habe sehr viel ge.... einst. Und ja, du hast schon irgendwo recht: richtiger Rückfall ist das nicht, aber ich bin eben auch einfach schon so weit oder sozusagen gesund wie ich finde, um schon alleine das als Rückfall zu verstehen. Aber sicherlich ist es prinzipiell schonmal sehr gut, nicht mehr zu k...
und wie gings dir danach? gings besser?
und warum willst du denn jetzt nicht mehr in therapie gehen?
Ja, Therapie hat mir viel geholfen. V.a. auch die Zeit, um einfach nur zur Ruhe zu kommen (in der Klinik dann v.a.)
Ich will nicht mehr in Therapie gehen, weil ich schon mehrerer Anläufe dazu genommen habe (Überweisung beim Hausarzt hohlen) und dann doch jedes Mal wieder vor meinem Arzt saß und dachte: nein, es (Thera) ist nicht wirklich, was ich nun brauche.
es ist schwierig, wenn man sich in seinem eigenen leben nicht (mehr) wohl fühlt. ich kenne das. man steht auf und schon überkommt einen ein schlechtes gefühl, man will nicht aufstehen, man hat zu nichts lust.
wie lange geht denn dein studium noch?
und was könntest du an deinem leben ändern, damit es dir gefällt? liegt es wirklich nur am studium oder spielen vielleicht andere faktoren eine rolle, die du vielleicht noch gar nicht richtig wahrgenommen hast?
Also ich wache an sich immer auf mit guter Laune. Es ist nicht soo schlimm für mich mit dem Studium. Ich mag es zwar nicht, aber es ist bald fertig (noch ein knappes Jahr). Und ich muß auch keine Kurse usw. mehr besuchen, ich schreibe nur noch Abschlußarbeit und habe dann noch münliche Prüfungen.
Bestimmt liegt es nicht nur am Studium. Es sind eben diese kleinen Dinge: Mich nicht so fertig machen zu lassen von 'kleinen Mücken', d.h. wenn Leute mal auf irgendwas von mir nicht so reagieren, wie ich es mir vielleicht erhofft hätte. Z. B. das. Oder dann eben auch die Fähigkeit abzuschalten, nicht zu grübeln, mich ein stückweit einfach 'im Alltag fallen lassen'. Und so noch ein paar 'kleinigkeiten'.

naja, hast du denn niemanden mit dem du sprechen kannst? das hört sich für mich etwas heftig an "niemanden zu brauchen". man braucht immer jemanden - finde ich zumindest. klar, eine zeitlang kommt man vielleicht ganz gut alleine klar, aber auf dauer? auf dauer braucht man doch jemanden, dem man nahe ist, der einem zuhört. oder nicht?
Ja, ich glaube man braucht schon jemanden. Aber den habe ich noch nicht gefunden, und so lange sozusagen möchte ich nun trotzdem glücklich sein und mich nicht allzu sehr und zu lange darüber aufregen. Und auch mal stark sein und 'Nein.' sagen, wenn ich denke: Also mit dem oder der möchte ich jetzt an sich keine weitere Zeit verbringen. Ich tue es dann oftmals aber doch, weil ich denke: Naja, vll. sollte ich einfach offener sein für alles und jeden. Aber manchmal weiß ich es auch schon eher: Das würde eh nur irgendeinen größeren und oder langweiligen Reinfall geben. Joa, da möchte ich eben dann auch ein klares 'Nein.' v.a. auch für mich selber aussprechen, und der Abend könnte ja trotzdem noch anderes oder interessantes für mich ergeben.

Glaub das war's erstmal. Und nochmals: Danke!

Oh, Du hast nochmals geschrieben... :-)
Ja, also mit dem sagen, dass ich es blöd finde (Absagen usw.): Ich glaube, dass ich da schon vorher merke, eh den kürzeren zu ziehen. Oder anders: Es passiert da ja dann nie das erste Mal, und inzwischen hätten die Leute ja auch selbst mal etwas merken können (wenn ich ihnen dafür wichtig und aufmerksamkeitswürdig genug wäre) - so denke ich halt, und dann mache ich gar nichts, außer innerlich (und das ist ja aber so dann auch ganz gut) Abstand zu nehmen.

Nochmal: LG

Re: take your courage!

#17
hallo laona

das ging ja wahnsinnig schnell mit der antwort :)
Laona hat geschrieben: Doch, ich habe sehr viel ge.... einst. Und ja, du hast schon irgendwo recht: richtiger Rückfall ist das nicht, aber ich bin eben auch einfach schon so weit oder sozusagen gesund wie ich finde, um schon alleine das als Rückfall zu verstehen. Aber sicherlich ist es prinzipiell schonmal sehr gut, nicht mehr zu k...
na also, wie gesagt, ich findes das supergut, dass du dich dann so zusammenreissen kannst. ich weiss nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich einen FA hätte. ich hab zwar schon lange nicht mehr gek***, aber wenn ich schon voll vom normalen essen bin, denk ich ans k***. ich könnt für nix garantieren, wenn ich einen FA hätte.
ich find das wirklich super!!
Laona hat geschrieben: Ich will nicht mehr in Therapie gehen, weil ich schon mehrerer Anläufe dazu genommen habe (Überweisung beim Hausarzt hohlen) und dann doch jedes Mal wieder vor meinem Arzt saß und dachte: nein, es (Thera) ist nicht wirklich, was ich nun brauche.
okay, das kann ich verstehen. ich mein, du bist ja wirklich schon sehr weit, k*** nicht mehr und so geht es dir ja auch gut, oder?
ich denke, man muss es wirklich wollen um erfolg zu erzielen. ich denke, wenn du bereit bist/wärst, würdest du schon wieder eine machen. vielleicht brauchst du noch zeit - oder einfach nur abstand.
ich hab mich auch mal eine weile hier zurückgezogen, weil ich abstand brauchte. abstand von täglichen k***-berichten z.b. klar, die leute kommen hierher, um zu reden, dafür ist es ja hier. aber zu der zeit hat mich das alles noch zu sehr mitgenommen.
Laona hat geschrieben: Ja, ich glaube man braucht schon jemanden. Aber den habe ich noch nicht gefunden, und so lange sozusagen möchte ich nun trotzdem glücklich sein und mich nicht allzu sehr und zu lange darüber aufregen.
das finde ich eine sehr gute einstellung. irgendwann läuft auch dir ein mann über den weg, der dich vom ersten augenblick an verzaubert. nur leider findet man diesen nicht so einfach - gerade, wenn man auf der suche nach ihm ist. meistens kommt es, wenn man es am wenigsten erwartet.
bis dahin - geniess dein leben. geniess es, single zu sein - so blöd es sich anhört, aber es gibt genügend vorteile. mach, was du willst, worauf du lust hast. das kannst du dann nicht mehr so leicht, wenn du in einer beziehung bist ;)
Laona hat geschrieben: Joa, da möchte ich eben dann auch ein klares 'Nein.' v.a. auch für mich selber aussprechen,
ja, daran kannst du ja arbeiten. ich hatte irgendwie immer "angst" davor nein zu sagen, weil ich den anderen nicht verletzen wollte. aber es ist völlig normal, dass man mal zu etwas nein sagt!
das wirst du auch noch können - ich habs mittlerweile gelernt :)

naja, wenn deine freundinnen nicht merken, dass du dich alleine fühlst, weil sie ständig absagen, dann solltest du es ihnen sagen. oder sie irgendwie darauf aufmerksam machen. kannst ja auch schriftlich machen.

liebe grüße
und einen schönen abend
jersey

Re: take your courage!

#22
hallo laona!

die angst vor der therapie kenn ich. ich war noch nie bei einer und irgendwie will ich auch gar nicht - obwohls mit sicherheit nicht schlecht wäre.
nur geht es mir im moment eigentlich relativ gut - warum also soll ich wieder alles aufwühlen? davor hab ich angst - davor, dass ich ewig lange brauche, um das wieder zu verarbeiten, was die therapie hervorruft. etwas blöde gedanken vielleicht, ich weiss... :roll:
aber zur zeit lebe ich ziemlich gut, warum also jetzt damit anfangen? ja, vielleicht wenns mir wieder schlechter gehen sollte...

Re: take your courage!

#23
eigentlich relativ gut
Das ist doch im Grunde eine ziemlich schlechte Formulierung, oder? 'Eigentlich relativ gut.'
Mir geht es auch 'eigentlich relativ gut'. Aber würde ich diesen Satz - jetzt im Bezug auf mich - weiter auseinandernehmen, so blieben da glaube ich nur 'eigentlich' und 'relativ' stehen. ('Gut' würde wegfallen.):
Mir geht es eigentlich relativ.

Und irgendwann - wenn ich weiter nachdenke - würde ich wohl sagen: Mir geht es nur relativ.
Im Grunde: Mir geht es überhaupt gar nicht.

Naja, okay, ich habe es nun etwas schwarzgemalt. :-)
Aber ich verstehe, was Du sagen willst. Und ja, mir geht es eigentlich auch relativ gut. Aber nur eigentlich.

So, nun habe ich mich selber erfolgreich im Wortchaos verstrickt... ^^ oh Mann... *kopfschüttel*

Re: take your courage!

#25
Ich habe mich gestern mit ner Freundin unterhalten, und - ich war schon ziemlich angetrunken - dann sagte ich sinngemäß: "Ich bin ja auch so jemand, ich bin ja auch gebrochen. Ich hatte auch mal Träume."

Und dann denke ich: So lange ich das noch weiß, so lange habe ich sie doch noch, diese Träume, oder?

Re: take your courage!

#26
naja, du hast recht.
"eigentlich relativ gut" war jetzt nicht besonders schlau ausgedrückt von mir. ich sags mal so. ich fühl mich wohl, ich lebe gerne und ich bin zufrieden, so wie es ist. die phasen, in denen es mir schlecht geht, kommen und gehen. aber auch menschen ohne ES haben phasen, in denen es ihnen nicht gut geht - also warum ein riesen theather draus machen?
klar, ich hab noch probleme mit dem essen teilweise und auch probleme, weil ich mich zu dick finde, aber mit denen kann ich leben.
ist vielleicht auch nicht richtig, aber mir gehts jetzt besser als vor einem jahr z.b. - ich denke, das fängt sich alles wieder mit der zeit. es muss sich erst alles wieder einspielen. bin ja auch im märz erst umgezogen (mit meinem freund zusammen), habe einen neuen job, etc. hat sich vieles geändert in letzter zeit.
aber ich bin zuversichtlich, dass diese "blöden gedanken" auch irgendwann mal weg sind :wink:

Re: take your courage!

#29
What dreams may come

In anguish you do not rest.
In anguish it is only your fears that take the test.
While I have seen a star that tumbled on the floor,
I remained in pain surching for a door.
The door that kept away it's side from me
but I was frightened and too blind to see.

If this journey takes me to a rough and stormy ocean
still: whatever dreams may come, I'll stay in motion.

Re: take your courage!

#30
Ich bin mir immer noch unsicher, aber ich denke ich sollte etwas machen.

Ich denke mir nämlich auch sehr oft: Was willst Du eigentlich - ist doch alles super in Deinem Leben. Du forderst nur zuviel und willst Grenzen und Enden nicht einsehen.
Und andererseits: wenn das so wäre, dann würde das eine Therapie ja wahrscheinlich auch herausbringen, oder?

Ich habe gerade Ferien, und damit komme ich gar nicht klar. Ich denke immer: ich müßte doch etwas schaffen.
Und andererseits weiß ich, wieviel und hart ich bisher gearbeitet habe, und dass es nicht abwegig ist, dass ich mal ein paar Wochen in absoluter Ferienlaune verbringe.

Ich bin halt unsicher.
Und ich will keine Therapie machen, wenn ich sie nicht wirklich brauche.

Ich habe Höhen und Tiefen, aber vll. muß man ja im Leben einfach durch diese Berg-Tal-Landschaften gehen.
Und ich weiß, dass ich auch noch immer in Loslösungsprozessen stecke, und vielleicht kann man auch einfach deshalb manchmal nicht alles ganz so klar verstehen.


Wenn ich Rückfälle habe (also Fressen; k... mache ich ja schon lange nicht mehr), dann bin ich völlig down. Wenn das aber nicht war, ich stark war und einfach gesund im Verhalten war, dann fühle ich mich so gut, ich könnte fast schweben.
Und das (Schweben) kippt dann aber wieder, weil es ja auch nicht unbedingt gut ist, zu schweben. Eher so den Mittelweg sollte man gehen.

Ich habe auch immer wieder Mittelweg, so ist das nicht. Aber so wirklich richtig sicher bin ich auf dem eben nicht. Ich weiß aber nicht genau, woran das liegt.
cron