Bin selbst nicht von einer Essstörung oder Sucht betroffen, hab aber vor ein paar Wochen von einer sehr, sehr lieben Freundin erfahren, dass sie seit Jahren Bulimie hat. Pfff, das hat mich umgehauen. Seitdem vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie und ihre Probleme denke. Das Zermürbende ist, ich kann ihr nicht helfen. Seit Wochen bin ich fast täglich im Forum (lesenderweise), um mich NOCH mehr zu informieren. Um vielleicht NOCH ein bissi mehr in Eure Gedanken & Gefühle eintauchen zu könnnen, um wiederum meine Freundin vielleicht besser verstehen zu können. Ich lese wie gesagt täglich sehr viel über die Probleme & Wünsche von Bulemikerinnen. Nur was ist mit den Freunden und Angehörigen??? Ständig werden sie um Geduld, Verständnis und Toleranz ersucht. Wir haben vielleicht nicht das Problem, eine Sucht bekämpfen zu müssen, aber wie quälend ist es für die Angehörigen, tagtäglich die Sucht der Liebsten mitansehen zu müssen...??? Es tut mir weh, wenn ich mit dem Mann meiner Freundin spreche und die Hoffnungslosigkeit und Demotivation in seiner Stimme höre. Mehrmals täglich muss er ihre Fressanfälle miterleben und mitanhören, wie sie danach für längere Zeit am Klo ist. Oder wenn ich höre, wenn der kleine Sohn sagt: "Mama spielen!" und sie ihn links liegen läßt, weil sie lieber die Küche plündert. Einerseits ist mir bewußt, dass es eine Sucht ist und sie in jenem Moment keinen vernünftigen Gedanken fassen kann. Die Erkenntnis, Reue, das schlechte Gewissen kommen erst hinterher. Andererseits frag ich mich: Wielange wird das ihre Familie noch mittragen (können)??? Muss man von ihrem Mann verlangen, bis zur bitteren Neige alles mitanzusehen/anzuhören?! Wie kann er sie noch unterstützen, wenn er keine Erfolgserlebnisse hat, an denen er seine leeren Akkus auftanken kann?! Er will ihr so gerne helfen, aber sie läßt ihn nicht an sich 'ran, macht ihn für alles schlechte in ihrem Leben verantwortlich, blockt von vornherein ab.
WER HILFT EIGENTLICH DENEN, DIE HILFLOS ZUSEHEN MÜSSEN, WENN SIE IHRE LIEBSTEN STÜCK FÜR STÜCK AN DIESE TEUFLISCHE KRANKHEIT VERLIEREN....????
stimmt
#2hallo happy,
du hast vollkommen recht. bei einer suchtkrankheit wie bulimie sind immer auch die angehörigen betroffen. deshalb gibt es auch selbsthilfegruppen für angehörige von bulimiekranken (gibt es auch für alkoholiker, die heißen dann co-alkoholiker).
Eines ist klar: Sobald die familie davon weiß, dass ein angehöriger bulimie hat, muss schluss sein mit vertuschen. das problem sollte so oft wie möglich beim namen genannt werden. es zu verheimlichen, schadet mehr. außerdem wird in solchen selbsthilfegruppen geraten - und ich rate es auch - dass dem suchtkranken keine hilfe in form von unterstützung bei der sucht geleistet wird. also einem alkoholiker der alkohol gebracht wird, dem bulimiker abführmittel bereitgestellt werden oder was sonst.
das wichtigste ist jedoch, dass die angehörigen lernen, zu sagen, wann schluss ist, wann sie für sich selbst sorgen müssen. genaue grenzen ziehen lernen, sich auszeiten nehmen um aufzutanken, nur wenn sie auf sich selbst schauen, können sie ressource sein für die kranken.
liebe grüße - schneewittchen
du hast vollkommen recht. bei einer suchtkrankheit wie bulimie sind immer auch die angehörigen betroffen. deshalb gibt es auch selbsthilfegruppen für angehörige von bulimiekranken (gibt es auch für alkoholiker, die heißen dann co-alkoholiker).
Eines ist klar: Sobald die familie davon weiß, dass ein angehöriger bulimie hat, muss schluss sein mit vertuschen. das problem sollte so oft wie möglich beim namen genannt werden. es zu verheimlichen, schadet mehr. außerdem wird in solchen selbsthilfegruppen geraten - und ich rate es auch - dass dem suchtkranken keine hilfe in form von unterstützung bei der sucht geleistet wird. also einem alkoholiker der alkohol gebracht wird, dem bulimiker abführmittel bereitgestellt werden oder was sonst.
das wichtigste ist jedoch, dass die angehörigen lernen, zu sagen, wann schluss ist, wann sie für sich selbst sorgen müssen. genaue grenzen ziehen lernen, sich auszeiten nehmen um aufzutanken, nur wenn sie auf sich selbst schauen, können sie ressource sein für die kranken.
liebe grüße - schneewittchen
#3
hallo happy30!
musste fast weinen, als ich deine worte gelesen habe.
meinem freund geht es genauso, er muss mitansehen wie ich versuche zu essen und mir dann das essen hoch kommt (mal absichtlich weil ich glaube zu viel gegessen zu haben, meistens ist mir aber wirklich total übel auch wenn ich wenig gegessen hab). er tut mir so leid.
leider hat er nichts davon daß er mir leid tut. ich versuche die es zu besiegen und wieder ein schönes leben zu führen mit ihm.
musste fast weinen, als ich deine worte gelesen habe.
meinem freund geht es genauso, er muss mitansehen wie ich versuche zu essen und mir dann das essen hoch kommt (mal absichtlich weil ich glaube zu viel gegessen zu haben, meistens ist mir aber wirklich total übel auch wenn ich wenig gegessen hab). er tut mir so leid.
leider hat er nichts davon daß er mir leid tut. ich versuche die es zu besiegen und wieder ein schönes leben zu führen mit ihm.
#4
Hallo Happy30!!
Ich bin betroffen von dem Problem durch meine beste Freundin und selbst mitten drin in der Kloschüssel.....dem ewigen Teufelskreis!!
Mhh ich mache mir oft Gedanken darüber wie sehr die Menschen in unserem Umfeld leiden, für sie ist das doppelt schwer, erstens haben sie meistens keine Ahnung von der Materie und ein grosses Fragezeichen, warum das ganze eigentlich...obwohl du eine Traumfigur hast, willst du immer dünner werden, das ist ober komisch, vorallen für jemanden der "normal" denkt!
und ich muss sagen vielleicht, weil ich beide Rollen der Artistin und der Statistin kenne, und beide ja auch lebe, obwohls nicht einfach ist und trotzdem kann ich das was wahr ist bei meiner besten Freundin und auch sonst sehen, es ist ja auch die Realität das sie zu dünn ist und jedes Essen erbricht, aber wenn wir dann auch mich zu sprechen kommen...
verdünnisiert sich die Realität und schenkt mir dafür ein total verdrehtes Urteilungsvermögen mir selbst gegenüber!!!
Verzwickte Sache!!!
Ich denke, dass es im Internet sicher auch Seiten für Angehörige gibt...
musste mal n'bisschen rum suchen.....
und sonst kann man Angehörige (auch beste Freunde) in eine Therapie mit ein beziehen...
doch warnung **nur wenn beide wirklich wollen und bereit sind ihren eigenen Fehler zu akzepieren und umgekehrt zu tolerieren....
Alles Liebe
Happyness
aja a nice Weekend
Ich bin betroffen von dem Problem durch meine beste Freundin und selbst mitten drin in der Kloschüssel.....dem ewigen Teufelskreis!!
Mhh ich mache mir oft Gedanken darüber wie sehr die Menschen in unserem Umfeld leiden, für sie ist das doppelt schwer, erstens haben sie meistens keine Ahnung von der Materie und ein grosses Fragezeichen, warum das ganze eigentlich...obwohl du eine Traumfigur hast, willst du immer dünner werden, das ist ober komisch, vorallen für jemanden der "normal" denkt!
und ich muss sagen vielleicht, weil ich beide Rollen der Artistin und der Statistin kenne, und beide ja auch lebe, obwohls nicht einfach ist und trotzdem kann ich das was wahr ist bei meiner besten Freundin und auch sonst sehen, es ist ja auch die Realität das sie zu dünn ist und jedes Essen erbricht, aber wenn wir dann auch mich zu sprechen kommen...
verdünnisiert sich die Realität und schenkt mir dafür ein total verdrehtes Urteilungsvermögen mir selbst gegenüber!!!
Verzwickte Sache!!!
Ich denke, dass es im Internet sicher auch Seiten für Angehörige gibt...
musste mal n'bisschen rum suchen.....
und sonst kann man Angehörige (auch beste Freunde) in eine Therapie mit ein beziehen...
doch warnung **nur wenn beide wirklich wollen und bereit sind ihren eigenen Fehler zu akzepieren und umgekehrt zu tolerieren....
Alles Liebe
Happyness
aja a nice Weekend
#5
Liebe Happy,
mir gehts wie Happyness, ich hab nen Haufen Freundinnen die
an B* leiden und bin leider auch selbst mitten drin in der Klo-
schüssel.
Was mich am meisten berührt hat bei deinem Posting war die
letzte Frage.
Ich muss dir sagen, dass ich es schon mal ganz mutig von dir
finde, dass du hier hinein postest und ich muss dir sagen, dass
es mich berührt wie sehr du kämpfen willst.
Hast du schon einmal mit ihr geredet?! Ich glaube, dass das ganz
wichtig ist, denn auch wenn wir immer so cool tun als wäre alles
in bester Ordnung ist in Wahrheit garnichts in Ordnung - nur wollen
wir das nicht wirklich zugeben.
Ich glaube auch, dass es total wichtig ist, dass du dir eine Anlauf-
stelle suchst wo dir geholfen werden kann. Ich glaube, dass du
auch Hilfe brauchst und vorallem brauchst du und ihr Mann etwas
wo ihr wieder wirklich auftanken könnt.
Weißt du was ich total schlimm und traurig finde. Ich hätte ewig
Angst wenn ich ein Kind bekomme und die Krankheit noch nicht
besiegt habe, denn ich würde mein Kind vielleicht auch links liegen
lassen um mich der Sucht zu widmen. Ich hab in meinem Klinik-
aufenthalt eine Frau kennengelernt wo sie immer neben ihrem
Kind fraß und kotzte und für ihn war es schon ganz normal wenn
er immer mitging vom Wohnzimmer in die Küche und so...
Wie reagiert deine Freundin wenn du mit ihr reden willst?!?!
Ich denke ganz fest an dich Happy!!!
Alles Liebe und ich hoffe du konntest aus den Postings etwas
für dich rausholen!!!
- Deine Hope -
mir gehts wie Happyness, ich hab nen Haufen Freundinnen die
an B* leiden und bin leider auch selbst mitten drin in der Klo-
schüssel.
Was mich am meisten berührt hat bei deinem Posting war die
letzte Frage.

Ich muss dir sagen, dass ich es schon mal ganz mutig von dir
finde, dass du hier hinein postest und ich muss dir sagen, dass
es mich berührt wie sehr du kämpfen willst.
Hast du schon einmal mit ihr geredet?! Ich glaube, dass das ganz
wichtig ist, denn auch wenn wir immer so cool tun als wäre alles
in bester Ordnung ist in Wahrheit garnichts in Ordnung - nur wollen
wir das nicht wirklich zugeben.
Ich glaube auch, dass es total wichtig ist, dass du dir eine Anlauf-
stelle suchst wo dir geholfen werden kann. Ich glaube, dass du
auch Hilfe brauchst und vorallem brauchst du und ihr Mann etwas
wo ihr wieder wirklich auftanken könnt.
Weißt du was ich total schlimm und traurig finde. Ich hätte ewig
Angst wenn ich ein Kind bekomme und die Krankheit noch nicht
besiegt habe, denn ich würde mein Kind vielleicht auch links liegen
lassen um mich der Sucht zu widmen. Ich hab in meinem Klinik-
aufenthalt eine Frau kennengelernt wo sie immer neben ihrem
Kind fraß und kotzte und für ihn war es schon ganz normal wenn
er immer mitging vom Wohnzimmer in die Küche und so...
Wie reagiert deine Freundin wenn du mit ihr reden willst?!?!
Ich denke ganz fest an dich Happy!!!
Alles Liebe und ich hoffe du konntest aus den Postings etwas
für dich rausholen!!!
- Deine Hope -
#6
Liebe Hope!
Wir reden eh von der gleichen.....
Diese Frau, die Du da beschreibst, IST meine Freundin.
Die Situation ist jetzt die, dass sie sich getrennt haben......
Da siehst Du den Teufel in dieser Sucht: Er reißt Familien einfach auseinander. Vater und Sohn sind beide machtlos gegen sie und ihre Krankheit.
Es wäre alles einfacher, wenn sie so einsichtig wäre, dass sie ein Problem hat.
Vergiß es.
Schon bei den Barmherzigen Schwestern ist sie mit dem Leitsatz "Heilt mich!" reingegangen. Aber sie hat halt leider nicht mitgetan.
Hilfe gibt's genug - helfen muss man sich aber auch lassen!
Und der eigene Wille ist der erste Riesenschritt.
Weißt Du, welcher Spruch mir unheimlich taugt?!
"Sich selbst überwinden ist der größte Krieg.
Sich selbst überwinden ist der schönste Sieg."
Mit diesem Sprücherl, das glaub ich jedem von uns in so manchen Lebenslagen ein guter Leitsatz sein kann, will ich mich jetzt verabschieden.
Ich wünsch Dir von Herzen alles, alles Gute und viel Power für die Zukunft!
(Happy30)
Wir reden eh von der gleichen.....
Diese Frau, die Du da beschreibst, IST meine Freundin.
Die Situation ist jetzt die, dass sie sich getrennt haben......
Da siehst Du den Teufel in dieser Sucht: Er reißt Familien einfach auseinander. Vater und Sohn sind beide machtlos gegen sie und ihre Krankheit.
Es wäre alles einfacher, wenn sie so einsichtig wäre, dass sie ein Problem hat.
Vergiß es.
Schon bei den Barmherzigen Schwestern ist sie mit dem Leitsatz "Heilt mich!" reingegangen. Aber sie hat halt leider nicht mitgetan.
Hilfe gibt's genug - helfen muss man sich aber auch lassen!
Und der eigene Wille ist der erste Riesenschritt.
Weißt Du, welcher Spruch mir unheimlich taugt?!
"Sich selbst überwinden ist der größte Krieg.
Sich selbst überwinden ist der schönste Sieg."
Mit diesem Sprücherl, das glaub ich jedem von uns in so manchen Lebenslagen ein guter Leitsatz sein kann, will ich mich jetzt verabschieden.
Ich wünsch Dir von Herzen alles, alles Gute und viel Power für die Zukunft!
(Happy30)
#7
hi happy,
danke dir für deine wünsche... ja, es ist tatsächlich die gleiche freundin.
war mit ihr in der therapie... ist schrecklich... ja, helfen muss man sich
lassen...
ich wünsche dir auch ganz viel kraft happy...
ja, mitgehen muss man wirklich, denn sonst hat jede therapie keinen sinn.
- deine hope -
danke dir für deine wünsche... ja, es ist tatsächlich die gleiche freundin.
war mit ihr in der therapie... ist schrecklich... ja, helfen muss man sich
lassen...
ich wünsche dir auch ganz viel kraft happy...
ja, mitgehen muss man wirklich, denn sonst hat jede therapie keinen sinn.
- deine hope -