Medikamente: Antidepr, Pille und ES

#1
Hallo!

Habe seit 8 Jahren Bulimie und tlw Magersucht.
Vor ein paar Jahren habe ich von meiner Hausärtzin Antidepressiva bekommen. Zuerst Serophram, deren Nebenwirkungen fürchterlich für mich waren. Ich zitterte am ganzen Körper, konnte 2 Tage kaum aus dem Bett raus. Meine Ärtzin meinte, das dies nichts macht und ich sie trotzdem weiternehmen soll. Ging zum Oberarzt ins LKH der gab mir eine andere Marke, Fluctine, die vertrug ich besser. Allerdings hatten diese Antidepr. keinerlei Auswirkungen auf die Bulimie. Aber auf meine Psyche: ich wurde immer aggressiver, unberechenbar! Meine Familie hatte schon Angst vor meinen Gefühlsausbrüchen. Ich hatte keine Selbstachtung mehr, keine Scham sozusagen. Ich bekam Depressionen und versuchte mich sogar aus Verzweiflung selbst umzubringen.
Ich setzte die Antidepr. gegen Anraten meiner Hausärtzin ab, seitdem (ca 1/2 Jahr später denn die Stoffe bleiben noch bis zu 1 Jahr im Gehirn) ging es mir langsam besser, heute "fühle" ich wieder genauso wie früher!

Auch die Pille (nahm 8 Jahre Diane Mite) habe ich abgesetzt und ich fühle mich seitdem wie neugeboren! Meine Frauenärztin meint, es gibt Frauen die bemerken keinen unterschied zw Nicht nehmen und nehmen der Pille - manche wiederum spüren die Hormone sehr! Ich gehör wohl zu letzteren.

Auf jeden Fall bin ich jetzt sehr skeptisch gegenüber der Einnahme von Medikamenten die auf das Gehirn wirken bzw gegenüber Hormoneinnamen.

Meine Bulimie/MS hat sich zwar noch nicht sonderlich verbessert aber mein Seelenzustand und wie sagt man so schön ... eins nach dem anderen ...

Würde mich sehr interessieren, ob Ihr ähnliche Erfahungen mit Antidepr bzw der Pille gemacht habt. :lol:

#2
zu antidepressiva kann ich nix sagen, zur pille allerdings. mein arzt meinte, ich solle es mit einer mikropille probieren, da die hormonzufuhr damit nicht so hoch sei, also ist auch die gefahr einer gewichtszunahme geringer. ich bekam cilest verschrieben, diese pille habe ich dann 8 monate genommen. anfangs merkte ich kaum unterschiede zur zeit in der ich keine pille genommen habe, doch nach ca 1-2 monaten bemerkte ich, dass mein körper begann ziemlich viel wasser einzulagern und ich fühlte mich regelrecht aufgeschwemmt, obwohl diese nebenwirkung bei meiner art von pille eigentlich nicht sein sollte. Nach einigen weiteren wochen hatte ich dann stetig schlimmer werdende heißhungerattacken, ich hätte wirklich alles essen können, sogar nutella mit essiggurken ect. als ich dann aber nach ca einem halben jahr auch noch schlafstörungen bekam und kaum länger als 3-4 stunden durchschlafen konnte, ergab sich in meinen augen keine andere möglichkeit mehr, die pille abzusetzen.
nachdem ich ein halbes jahr pausiert habe, hat mir mein arzt, dem ich von meinen problemen mit cilest erzählt habe zu einer anderen mikropille geraten, die einen noch geringeren anteil an hormonen hat und somit sogar die wassereinlagerung im gewebe eher verhindere als fördere. daraufhin habe ich begonnen die "petibelle" zu nehmen, womit ich anfangs eigentlich ganz zufrieden war, da ich wirklich keine wassereinlagerungen bemerken konnte. allerdings begannen nach ca. 2 monaten pilleneinnahme wieder meine heißhungerattacken und kurz darauf konnte ich auch wieder nicht mehr richtig schlafen. desswegen habe ich auch nie petibelle nach 5 monaten einnahme jetzt abgesetzt und sofort bemerkt, dass sich meine beschwerden wieder gelegt haben.

#3
Ich nehme Antidepressiva schon seit ca 3 Monaten und sie helfen mir schon viel. Habe am Anfang Stangyl (Trimipramin) genommen, die wirken gleichzeitig auch noch dämpfend. Das war mir zu krass und ich war sehr müde und ich bekam jetzt eines der wohl umstrittensten ADs Paroxetin.

Man hört nur schlechtes davon, von lebenslanger Abhängigkeit bis hin zu drogenähnlichen Entzügen. Ich muss aber sagen, sie helfen mir schon irgendwie. Ich bin wieder viel offener und kontaktfreudiger, habe mehr Spaß am Leben. Allerdings wird man wirklich etwas hemmungslos. Gerade weil Paroxetin auch gegen Anst u soziale Phobie eingesetzt wird.

Man traut sich mehr, aber das ist besser als davor, da war ich nur ein häufchen Elend ohne Selbsbewusstsein. Nebenwirkungen habe ich kaum, nur ein bisschen Kopfschmerzen und Durchfall gelegentlich, und leichte ganz kurze Krämpfe in der hand z.B. beim schreiben.

Ich nehme diese Medis mit Vorsicht und vorallem auch nur in minimalsten Dosen.

Liebe Grüße, Rah

#4
Ich nahm bis vor kurzem Antidepressiva - hab sie abgesetzt und nun
nehm ich sie wieder und ich glaube, dass das eine gute Entscheidung
war, denn ich hab sonst ständig fa's und damit mag ich nicht soviel
herumkämpfen müssen. Ich finde es sehr erleichternd, dass es etwas
gibt das mir hilft weniger oft fa's zu haben und das ganze was dazuge-
hört. Ich glaub halt auch, dass es wichtig ist Thera zu machen und da
können Antidepressiva nebenbei sehr hilfreich sein, denn wir müssen
nicht alles alleine schaffen, sondern man kann ruhig zur Unterstützung
Medis nehmen (wenn man sie verträgt!!!).
Liebe mainecoon, es freut mich zu hören, dass es dir nun besser geht
und ich wünsche dir, dass es aufwärts geht.

Alles, alles Liebe
- Hope -

#5
Hi,

ich weiß auch nicht was ich von den meisten Medikamenten halten soll und nehme genrell sehr sehr selten Medikamente!

Lg
SnowLeopard

#6
ich vertrage überhauptkeine antidepressiva, habe glaube ich alle serotoninwiederaufhemmer die es gibt probiert - die hölle, am ärgsten war auch bei mir das seropram ....

und nun bin ich auch am überlegen das ich mir die hormonspirale rausnehmen lasse, erstens habe ich 3monate langes bluten hinter mir, und zweites mag ich keine hormone mehr nehmen.

hat jemand von euch erfahrung mit "mirena", HILFE wie soll ich dann verhüten ????? Kupferspirale möchte ich nicht.

Danke für die Antworten

#7
ist schön zu wissen, daß man nicht spinnt, wenn man behauptet man verträgt keine AD und die Ärzte einen blöd anschaun dabei!
Seropram ließ mich 3 Tage zitternd im Bett liegen, an diesen 3 Tagen hab ich 1 Banane gegessen und kam aus dem Bett nicht mehr hoch vor Schwäche ... Fluctine ließ "nur" noch mein Unterkiefer zittern beim Reden. Ich kam mir vor wie ein Idiot! Bes. bei Bewerbungsgesprächen, wenn der Personalverantwortliche einen blöd anschaut weil man zittert im Gesicht und keiner ein Wort darüber verliert ...

Hab diese Zeiten gott sei dank hinter mir und werde nie wieder AD nehmen. Aja meine FA kamen nach ein paar Tagen eh wieder. Es ist bei mir seltener der Hunger der zu FA führt, viel eher die Beschäftigung (Essen suchen, essen reinstopfen, k* --> bis zu 3, 4 h dauert ein FA bei mir manchmal wenn ich Zeit hab).

Die Pille geht mir halt schon ab, Kondome sind halt nicht dasselbe. Aber ich möchte derzeit auch keine anderen Hormone nehmen.
Habe nach 1/2 Jahr nach dem Pillenabsetzen endlich meine Periode wieder bekommen (hatte Amenorrhoe wegen der ES). Fand es zwar besser ohne sie aber es ist schön zu wissen daß der Körper noch "funktioniert" und man sich nicht total ruiniert hat.
Und irgendwie möcht ich auch mal ein Kind bekommen. Kinderwunsch und ES ... wär auch ein neues Topic.

Es freut mich aber, daß die AD einigen helfen um von den FA weg zu kommen.

Ich werde weiter so herumgurken und dran festhalten, daß ich es alleine schaffe.
cron