Eine wichtige Entscheidung-brauche hilfe!!!

#1
Heute wende ich mich mal wieder vertrauensvoll an euch, da ich vor einer ziemlich großen Sache stehe.

Ich besuche jetzt die 13 KLasse dh. ich mache im Mai 2007 mein Abitur. Danach wollte ich Medizin studieren. Wollte und will ich seit ich denken kann.
Nun sehe ich mich damit konfrontiert dass das wahrscheinlich nicht klappt. Ich bin eine sehr gute Schülerin, so ist das nicht, aber aufgrund des begrenzten Angebots meiner Schule sitze ich in einem Deutsch-Leistungskurs in dem meine Noten zu wünschen lassen. Das zieht meiinen ganzen Durchschnitt runter... Wegen diesem Fach kann meine Abiturnote unter Umständen in den 2er Bereich fallen und dann bekomme ich für Medizin keinen Studienplatz. Und da kommt das, was mir momentan so zu schaffen macht:

Kein Studienplatz für Medizin heißt in Deutschlang Warteliste. Die geht nicht nach Noten sondern allein nach der Zeit die du wartest. Und das sind bei medizin 3-4 Jahre.
Ich habe in dem Fall 2 Möglichkeiten:

:arrow: 1. Ich mache eine Ausbildung zur Krankenschwester, arbeite schon im medizinischen Sektor und verbringe so die Wartezeit bis ich studieren darf. Bei 3 bis 4 Jahren Wartezeit, wäre ich dann 21/22 wenn ich anfange (sollte mir früher ein Platz geboten werden, würde ich die Ausbildung abbrechen, aber das ist unwahrscheinlich).
:arrow: 2. Ich werde etwas anderes studieren, im Ingenieurwesen zb Medizintechnik (hat allerdings nicht mehr viel mit Medizin zu tun). Keine Wartezeit, niedrige Frauenquote dh ich würde sofort genommen werden und auf Master studieren.


Ich MUSS mich jetzt schon für die Schwesternschule bewerben, egal wofür ich mich entscheide. Denn wenn ich es nicht tue bekomme ich uU gar keinen Platz mehr wenn ich es dann will.
es fällt mir sehr schwer mich damit abzufinden, dass allein von der wahrscheinlichkeit weniges so laufen wird wie ich es mir vorgestellt hatte.

Ich stehe nun vor der Entscheidung, meinen Traum der Medizin aufzugeben und etwas anderes sofort zu studieren in dem ich wahrscheinlich ganz gut sein werde und später auch gut verdienen werde oder meinem Traum nachzueifern und dafür lange Wartezeit in Kauf zu nehmen. WEnn ich erst mit 22 mit der Medizin beginne, bin ich erst mit 28 fertig, bis ich dann voller Arzt bin (dh kein Assistenzarzt) dauerts noch länger...

Ich weiß nicht, ob ich mir das in der heutigen Zeit in der hauptsächlich junge Ärzte gefragt sind und die Bezahlung für Ärzte in Deutschland sehr zu wünschen übrig lässt und die ganze Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannt ist, leisten kann eine so lange Ausbildung in Kauf zu nehmen. Ich komme aus der Unterschicht, meine Eltern sind geschieden, meine Mutter ist arbeitslos. Sie tut was sie kann, keine Frage. Aber es ist mir auch unangenehm ihr so lange auf der Tasche zu liegen...

Es gibt so viele Pros und Contras, ich bin in einer für mich extrem schwierigen Lage, die keiner wirklich versteht. Ich habe gestern nur geheult deswegen (hatte ein Gespräch mit dem Studienberater) und niemand kann es nachvollziehen.
Meine Mutter will nur dass ich studiere, damit ichs später besser habe.
Mein Freund versteht nicht, das es mir schwer fällt, ganz von der Medizin abzlassen, da ich ja so vielfältige Talente habe.
Meine beste Freundin frustriert es(auch wenn sie es nicht ausspricht) da sie selbst überhaupt nicht weiß was sie werden will und auch nicht sonderlich gut in der Schule ist...

Was würdet ihr tun?

Ich bin für jede Antwort dankbar...

Liebe Grüße
euer Baby
Man hat die Schicksale, die man hervorruft und die zu einem passen. (Hermann Hesse)

#2
Hey Süße,

als ich dich kennenlernte, habe ich gesehen, was für ein leuchten du in den Augen hattest, als du von deinen Zukunftsträumen gesprochen hast.

Also, wieso nicht erst eine Ausbildung zur Arzthelferin oder Krankenschwester machen und danach studieren, wenn du dann noch willst?
Klar, ist das ein langer Weg, aber es ist der Weg zu deinem Traum.

Und ganz ehrlich, was Bezahlung etc angeht, kann es in 10 Jahren schon wieder ganz anders aussehen, das solltest du nicht als Argument nehmen.

Letztlich würde ich sagen: Hör auf dein Herz, denn ein Studium, was du nur "notfalls" machst, macht nciht glücklich.

Ganz liebe Grüße
Inar

#3
das wichtigste ist, dass du später zufrieden mit deinem beruf bist, denn schließlich verbringst du einen großteil deiner lebenszeit am arbeitsplatz. viele meiner freunde an der uni haben schon eine ausbildung abgeschlossen, bevor sie mit dem studieren angefangen haben. wenn du erst eine ausbildung zur krankenschwester oder physiotherapeutin machst und dann medizin studiertst, so macht dich das mit sicherheit glücklicher, als wenn du nur etwas ähnliches studierst.
die familie meiner besten freundin hatte auch so wenig geld, dass sie sie nicht finanziell unterstützen konnten, aber mit bafög und ein bisschen jobben hat sie es locker auf die reihe bekommen.
wie siehts denn aus mit studieren im ausland? gibt es in england oder in den niederlanden auch so lange wartelisten?

#4
hey du,
hab da noch ne ganz andere idee...
weiß nicht wie ortsgebunden & sprachbegabt du bist,
aber zum beispiel in holland kann man medizin studieren ohne einen bestimmten schnitt haben zu müssen. die nehmen jeden am anfang, egal wie viele. da wird dann erst nach 2 jahren geguckt, die besten studieren weiter und die schlechten fliegen raus. also zu anfang haben alle die gleichen chancen. wie wäre das? ich würde nix anderes machen, was ist schon krankenschwester für ein schwacher trost zu ärztin ???

lg caren

#5
hey,
ich weiß ja nicht, ob du unter umständen auch in einem anderen land medizin machen würdest. wenn ja, könntest du es ja in wien probieren und soweit ich weiß gibt es in budapest auch eine uni, die medizin auf deutsch lehrt...

lg

#6
danke schonmal für eure antworten :)

Studieren werde ich wohl sowieso, meine Mutter und mein Großvater und nicht zuletzt natürlich auch ich selbst wären ziemlich böse wenn ich zum Schluss gar nix studieren werde(mein Opa sagt immer, er will nur noch meinen Studienabschluss erleben, dann kann er glücklich sterben :P )
Nur halt auf Medizin warten oder was andres?

Ich habe heute schon mal Bewerbungen für Schwesternschulen geschrieben. Wie mein Studienberater auch meinte: Selbst wenn ich den Ausbildungsplatz habe, kann ich mich jedrzeit anders entscheiden.

Übers Ausland hatte ich mich auch mal - zugegeben sehr oberflächlich - informiert und dies auf euer Anraten erneut.
Es sieht so aus, dass man in einigen Ländern so ca. 1 Jahr Medizin studiert und dann einfach ohne ZVS nach Deutschland wechseln kann. Habe mich chon sehr gefreut das zu lesen. Leider wird man in Österreich nur genommen, wenn man in Deutschland schon einen Platz hat, was ja mein Problem wäre. In der Schweiz muss man Staatsbürger sein.
Ich wäre ja auch durchaus bereit, ins nicht deutschssprachige Ausland zu gehen, aber die Unis die englische oder deutsche Kurse anbieten sind (zumindest all die, die ich gefunden hab) Privatunis. Und die kosten...

und da hört meine Freude nämlich leider auf. Wir haben hier in NRW auch eine sehr tolle Privatuni, die ich mir aber nicht leisten kann. Selbst mit Bafög wäre ich dann am Minimum, dann noch im Ausland weitere Kosten für Unterkunft etc die jetzt noch meine Mutter voll und ganz für mich und meine Wohnung übernimmt.


Also wieder ein langer Text mit dem gleichen Ergebnis. Leider :(

Diese Wartezeit schreckt mich vielleicht auch so ab, weil ich ja unbedingt mal Familie und Kinder möchte. Das ist zwar schon weit vorgegriffen, aber realistisch gesehen zieht so spätes Studieren etc schon einiges nach sich.

das ist alles ziemlich schwierig, nur bin ich mir ja auch bewusst, dass nicht jeder das machen kann, was er gerne möchte. Vor allem in der stadt mit der höchsten Arbeitslosenquote des Ruhrgebiets... Besonders wenn man von dieser Arbeitslosigkeit in der Familie betroffen ist....

Ich habe ja noch Zeit, bis nach dem Abi, mit viel Glück werde ich vielleicht, ganz vielleicht auch hier genommen... aber es lässt mich momentan nicht los.
Vor allem diese Bewerbungen schreiben zu müssen ist irgendwie schon eine Niederlage... Nicht dass Krankenschwester ein schlechter Beruf ist oder so, ich habe da höchsten respekt vor, schon allein weil ich mal ein Praktikum als Krankenschwester gemacht habe und weil die Eltern meines Freundes beide Altenpfleger sind...aber es ist doch schon ein Rückschlag sich jetzt mit dem Fall beschäftigen zu müssen, dass alles schief geht und man sich 3 Jahre oder länger "beschäftigen muss" wenn man das ursprüngliche Ziel verfolgen will...

Vielleicht bin ich zu verbissen auf Medizin. Oder einfach naiv. Keine Ahnung...

Aber vielen, vielen Dank für eure Antworten, das hat mir shon ein ganzes Stück geholfen, vor allem wenn man eher bestätigt bekommt das zu machen was einen glücklich macht, als das, was vernünftiger wäre (meine Augen leuchten? :) )
Man hat die Schicksale, die man hervorruft und die zu einem passen. (Hermann Hesse)

#8
ich hatte das im internet gefunden....

könnte ich mir jetzt höchstens so erklären, dass die in deinem link angegebenen fristen sehr anders sind, da mamn bei uns erst viel später seinen abschluss hat und so....
kann ich mir jetzt aber auch nicht wirklich erklären, also danke dafür ;)
Man hat die Schicksale, die man hervorruft und die zu einem passen. (Hermann Hesse)
cron