Seite 1 von 1

Grandios oder minderwertig ???

Verfasst: Di Feb 08, 2005 17:48
von kendra_pad
Hallo Ihr Lieben,

Die Symptomatik der Bulimie ist bei mir seit längere Zeit kaum noch ausgeprägt, aber ich bin weiter auf dem Weg meine Gedankenwelt zu verändern.
Eigentlich schwanke ich stets zwischen Grandiosität (d.h. ich fühle mich wirklich gut, sogar meinen Mitmenschen überlegen, schon als etwas besonderes) und Minderwertigkeitsgefühlen (d.h. ich bin unzufrieden mit mir, meinem Aussehen, meinen Talenten und überhaupt..), Vergleichbar ist das mit den Phasen in der Bulimie, entweder ich fühle mich grandios (nach einem FA, wenn ich mich wieder "im Griff" habe und merke, ich verliere durch Fasten und Sport das angefressene Gewicht) oder aber minderwertig (das ist die Phase kurz vor, während oder kurz nach einem FA).
Auf die Minderwertigkeitsgefühle kann ich gut verzichten. Hier kenne ich inzwischen schon ein paar Tricks, mir die Minderwertigkeit auszureden. Der Verzicht auf die Grandiosität, d.h. das Abrutschen in die Mittelmäßigkeit dagegen fällt mir sehr schwer. Andererseits aber glaube ich, dass ich auf beide Extreme verzichten muss, um zu mir selbst zu finden.
Kennt Ihr auch die Gefühlslagen? Seid Ihr mit Mittelmäßigkeit zufrieden oder braucht Ihr auch immer etwas, um Euch von anderen abzuheben?

Viele liebe Grüße Kendra

Verfasst: Di Feb 08, 2005 17:53
von Insignificant
In den Zeiten wo ich ca. 4 Wochen fast gar nichts gegessen habe habe *kg abgenommen.
Ich fühlte mich verdammt stark. Alle mussten essen, ich nicht. Ich war so mächtig.
Es war ein wunderbares Gefühl.Ich fühlte mich überlegen gegenüber der ganzen beschissen Welt.
Ja ich glaube auch dass wir auf beide Extreme verzichten müssen!
Ich war noch nie magersüchtig.Hatte Bulimie.Hatte..habe..ich weiß es nicht.
Mit der Bulimie fühlte ich mich nur wertlos, fett und verfressen.Unkontrollier, habe mir selbst Hassbriefe geschrieben.
Im Gegensatz zu dieser Überlegenheit war das wirklich das schrecklichte an der ganzen Essstörung.

Verfasst: Di Feb 08, 2005 18:05
von cica
Liebe Kendra,

du sprichst mir aus der Seele. Ich brauche auch immer etwas, in dem ich besser als alle anderen bin. Sei es in der Schule, im Sport oder in zwischenmenschlichen Beziehungen. Sobald das nicht der Fall ist, sind sofort Minderwertigkeitsgefühle angesagt. Leider bin ich noch nicht so weit wie du- ich kämpfe in erster Linie noch gegen meine Minderwertigkeitsgefühle. Die "Grandiosität" ist mir da eine ganz willkommene Abwechslung. Trotzdem fühle ich mich eigentlich immer total schlecht dabei. Wenn eine total liebe Freundin z.B. eine schlechtere Note hat als ich... dann ertappe ich mich manchmal dabei, dass ich mich ein bißchen darüber freue. Auch wenn ich genau weiß, dass es bei ihr darum geht, das Abitur überhaupt zu bestehen und ich nur noch dabei bin meinen Schnitt zu verbessern. Ganz am Anfang meiner Bulimie habe ich mich auch bei den FAs den anderen überlegen gefühlt- ich dachte, dass ich Abnehmen kann, ohne mich zu plagen- dass ich alle Asutrickse... aber daraus ist nichts geworden, im Grunde habe ich nur mich selber betrogen.

Du sagst, dass du dabei bist, deine Gedankenwelt zu verändern, darf ihc fragen, wie du das konkret anstellst? Eigentlich eine dumme Frage ich weiß, aber vielleicht hast du ja doch den einen oder anderen nützlichen Tipp!? Machst du noch eine Therapie, die dir dabei hilft (oder auch nicht??), diese Ziele zu erreichen?


Zum Thema Grandiosität habe ich einen guten Buchtipp an alle "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller. Ist echt ein Klassiker!

Alles Liebe- cica

Verfasst: Di Feb 08, 2005 18:14
von lady_in_black
ich denke, es geht darum das gesunde Mittelmaß zu finden.
Ich war das letzte Jahr über immer entweder himmelhochjauchzend oder total am Boden zerstört (für kurze Zeit), aber mittlerweile glaube ich man sollte realistisch sein mit seiner ES, und sich eingestehen, dass man sie nunmal hat und dass es nichts bringt dagegen anzukämpfen. sondern dass man sie nur langsam aufgeben kann.

Verfasst: Mi Feb 09, 2005 5:53
von LaughingTeardrop
ich scheine auch nur in extremen zu leben und zu fuehlen...
hab einen total interessanten und in vielerlei hinsicht absolut auf mich zutreffenden artikel ueber weiblichen narzissmus gefunden, ist zwar endlos lang und dadurch abschreckend, lohnt sich aber definitiv zu lesen oder zumindest zu ueberfliegen!!!


WEIBLICHER NARZISSMUS

In der therapeutischen Arbeit mit Bulimikerinnen erkennt man daher, daß das eigentliche Problem nicht das Essen/Erbrechen oder Hungern ist, sondern daß die Frauen andere Probleme haben, die hinter dem Eßsymptom verborgen sind. Sie drücken in ihrer Eßstörung etwas aus, das sie nicht in Worte fassen können. Es ist eine symbolische Sprache, die wir entschlüsseln müssen.
In dem Konzept des "weiblichen Narzißmus" habe ich versucht, die innere psychische Situation und Erlebniswelt dieser Frauen zu erfassen und besser zu verstehen.
Ich verstehe darunter eine spezielle Form der narzißtischen Persönlichkeit, die sich in ihrer Ausprägung von einer männlichen Form unterscheidet, jedoch ihren Ursprung in derselben Grundstörung hat, nämlich einem instabilen, kaum entwickelten wahren Selbsterleben, das durch ein ,falsches Selbst' ersetzt wird. Das Selbstwertgefühl narzißtischer Menschen ist nicht stabil, sondern unterliegt starken Schwankungen zwischen dem Pol der Grandiosität ("Ich bin die Tollste") und dem der Depressivität ("Ich bin nichts wert, dick, häßlich").
Während nun der "männliche Narzißt" vorrangig die Grandiosität lebt, um sein geschwächtes Selbst zu stärken, ist die weibliche Form in der Minderwertigkeit verwurzelt. Das Grundgefühl von Bulimikerinnen ist Wertlosigkeit, Hilflosigkeit und Depression. Ihre Selbstachtung erreichen sie dann hauptsächlich über äußere Merkmale wie ein niedriges Gewicht, gutes Aussehen, Leistung, Perfektionismus und Überanpassung an ihre Umgebung.
Die Grandiosität zeigt sich in dem Wunsch nach ständiger Bewunderung und dem Gefühl, ohne diese nicht leben zu können. Die Bewunderung glaubt die Betroffene aber nicht für ihre Person zu erhalten, weil sie so ist wie sie ist, sondern für ihre Schönheit, schlanke Figur, Leistungsfähigkeit, Intelligenz oder andere Fähigkeiten. Und nur diese Eigenschaften schätzt sie selbst an sich. Droht nun der Verlust der Bewunderung oder tritt dieser ein z.B. bei Trennung vom Freund oder bei Kritik, dann kann es zum Zusammenbruch des Selbstwertgefühls kommen, begleitet von einer depressiven Reaktion mit Minderwertigkeitsgefühlen. Doch sogar geringere Anlässe können das Selbstwertgefühl von Bulimikerinnen stören. So kann beispielsweise die Ablehnung einer gemeinsamen Unternehmung Anlaß zu tiefer Kränkung sein, oder ein gutes, aber nicht brillantes Ergebnis in der Arbeit zu einem beißenden Gefühl des Versagens führen. Viele meiner Patientinnen glauben, daß ein Nein auf ihre Wünsche ein Nein gegen ihre Person bedeutet, oder daß sie es nicht mehr wert seien, geliebt bzw. geachtet zu werden, wenn sie einmal nicht großartig waren. Ein *kg Gewichtszunahme kann ebenso zu einem tiefen Gefühl der Minderwertigkeit führen, da die Betroffene sich dadurch weniger attraktiv und das heißt weniger liebenswert fühlt. Da der narzißtische Mensch Bewunderung und Liebe fälschlicherweise gleichsetzt (A. Miller), fühlt er sich abgelehnt, wenn er nicht bewundert wird. Die Suche nach Bewunderung muß jedoch unbefriedigend bleiben, weil Bewunderung und Liebe eben nicht identisch sind. So bleibt sie eine Ersatzbefriedigung für den eigentlichen Wunsch nach Achtung, Annahme und Liebe.
Die Frauen leiden unter einer Entfremdung von sich selbst, die sich einerseits in einem mangelnden Selbstwertgefühl ausdrückt, andererseits dazu führt, daß die Frauen nach außen hin eine andere Seite von sich zeigen, als sie innerlich erleben. Bulimikerinnen treten meist selbstbewußt auf, fühlen sich jedoch innerlich klein und unsicher. Sie sind in der Regel attraktiv, legen viel Wert auf ihr Äußeres, haben oft eine gute Figur, aber sie lehnen sich von Grund auf ab, finden sich häßlich, dick, unattraktiv und vor allem nicht liebenswert. Sie sehnen sich nach Liebe und Nähe, rennen aber davon, wenn sie wirklich jemand mag. Sie machen sich immer wieder einsam, obwohl sie gerade unter dem Gefühl, allein zu sein, sehr leiden. Ihr ganzes Fühlen, Denken und Verhalten ist stark von Gegensätzen geprägt und von dem Gefühl, nicht zu wissen, wer sie wirklich sind.
Ihre Selbstzweifel und Selbstunsicherheit versuchen sie hinter einer selbstbewußten Fassade zu verbergen. Durch Attraktivität, Schlanksein, Leistung, Perfektionismus und etwas Besonderes-sein sollen die Minderwertigkeitsgefühle ausgeglichen werden. Sie vermeiden mit aller Kraft, sich anderen so zu zeigen wie sie sind und verstecken sich hinter einer perfekten Maske.
Dieser innere Konflikt zwischen dem Gefühl der Minderwertigkeit und der äußeren Fassade ist das Wesen der narzißtischen Selbstwertstörung: erlebt wird es von den Frauen als Polarität zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und Gefühlen von Grandiosität also der selbstbewußten, perfekten Fassade.
Die Minderwertigkeit hat immer etwas mit Selbstabwertung zu tun. Eine Frau wird sich nicht minderwertig fühlen, wenn sie sich nicht schlecht macht: wenn sie zu sich sagt: "wie bin ich doch häßlich", "ich bin ja so dumm" oder "ich hab doch hier auf der Welt gar nichts verloren, wenn ich nichts besonders bin". Und diese Botschaften prägen sich in der Seele ein in Form eines Gefühls der Minderwertigkeit.
In der feministischen Literatur über Eßstörungen wird immer wieder daraufhingewiesen, daß die Abwertung von Frauen auch Ausdruck der Abwertung von Frauen in unserer Gesellschaf und Kultur ist. Frausein und Weiblichkeit werden abgewertet zu Gunsten sogenannter männlicher Qualitäten wie Leistung, Machtstreben und Rationalität.
Und genau das tun auch diese Frauen. Sie werten ihren weibichen Körper ab, streben maskuline Formen an und versuchen das gängige Schlankheitsideal unserer heutigen Gesellschaft zu erreichen. Sie leben Frausein entweder gar nicht oder ein verzerrtes Bild davon, das oft durch die Ablehnung einer Frauenrolle geprägt ist, die sie durch ihre Mutter vermittelt bekamen. Frausein wird dabei mit Qualitäten von abhängig sein müssen verbunden, mit dienen, sich für jemanden aufopfern, nicht sie selber sein dürfen. Einstellungen, die sie von ihren Müttern übernommen haben, die ihnen eine z.T. aufopfernde Frau vorgelebt haben, die selber unzufrieden mit sich war, die aber keine Möglichkeit hatte, dieser Situation zu entrinnen. Viele lehnen das Modell, das ihnen ihre Mutter vorgelebt hat, das aber zugleich gesellschaftlich geprägt ist, ab. Sie haben aber kein anderes Modell und lehnen daher Frausein ab.
Die andere Seite, die Seite der Grandiosität, setzt Idealisierung und Aufwertung voraus und hängt mit einem Ideal zusammen, das die Frauen anstreben. Die Frau stellt einen bestimmten Anspruch an sich und ist mit sich nur dann zufrieden, wenn sie ihn erfüllt. Nimmt sie beispielsweise *kg ab, dann kommt sie diesem Ideal nahe und dann findet sie sich ganz toll. Vorher fand sie sich entsetzlich dick, *kg leichter findet sie sich auf einmal ganz schlank und beide Einschätzungen stehen nicht im Verhältnis zueinander. Sie war vorher nicht so schrecklich dick, wie sie sich empfand und sie ist jetzt nicht so toll dünn, wie sie sich empfindet. Sie sah vorher ebenso gut aus wie jetzt, aber ihr inneres Gefühl ist vollkommen verschieden.
Ein anderes Beispiel ist der sportliche Leistungsdrang: Bulimikerinnen treiben sich zu Hochleistungen an, joggen immer länger als die anderen, machen Gymnastik, gehen danach noch ins Fitness-Studio und essen dabei nicht ausreichend. So euphorisiert finden sie sich toll, unerreichbar und besonders. Schaffen sie ihr Pensum jedoch zum Teil nicht, dann beschimpfen sie sich, fühlen sich unwohl, plump und faul.
Das Ideal, das sie haben, ist jedoch in der Regel so hoch, daß es unerreichbar ist z.B. das Ideal der Fehlerlosigkeit oder des Perfektseins. Kein Mensch kann perfekt sein, kein Mensch kann fehlerlos sein. In diesem unerreichbaren Ideal liegt daher schon immer das ständige Gefühl, versagt zu haben und nicht gut genug zu sein.
Das Minderwertigkeitsgefühl und das Gefühl von Grandiosität sind zwei Seiten einer Medaille: ob die Frau nun Größenphantasien hat oder sich minderwertig vorkommt, beides ist Ausdruck eines gestörten Selbstwertgefühls. Da das Eingeständnis, minderwertig zu sein, jedoch außerordentlich unangenehm ist, rettet die Größenphantasie über das schlechte Gefühl hinweg.
Das Eß-Brech-Symptom tritt jeweils beim Wechsel von einem Zustand in den anderen auf: In der Grandiosität dient es als Schutz vor Enttäuschung, Kränkung und Spannungen und zum Erhalt des Idealbildes: Schlanksein und Problemlosigkeit. Lieber ißt sie die Probleme und unangenehmen Gefühle "weg", als sie zu spüren, mit der Gefahr, sich wieder minderwertig zu fühlen. Sie erbricht, um die äußere Fassade zu erhalten. Beim Wechsel in die Minderwertigkeit ist das Symptom eine Form der Selbstabwertung und Bestätigung ihrer Minderwertigkeit. Darüberhinaus dient es als Selbstbestrafung für ihre Wertlosigkeit, aber auch für ihre Gier, Haltlosigkeit und alle lebendigen Gefühle, die sie sich verbietet wie Sexualität, Lust und Genuß.

Verfasst: Mi Feb 09, 2005 16:02
von kendra_pad
@LaughingTeardrop
Genau diesen Artikel sowie das zugehörige Buch "Weiblicher Narzissmus" habe ich gelesen und ich versuche, die Erkenntnisse für mich zu nutzen. Danke, dass Du ihn ins Forum gestellt hast, denn er zeigt, worum es bei unserer Bulimie in Wahrheit geht.

@Cica
Tipps und Tricks sind schwierig weiterzugeben, denn so genau weiss ich es selbst nicht, wie ich es geschaft habe, einige meiner früheren Gedankengänge zu verändern. Sich einfach einreden, ich ändere jetzt diese Gedanken, die mir nicht gefallen, funktioniert leider nicht :roll: .
Wichtig ist sicher, mit dem Leben anzufangen, die Dinge zu machen, die Freude bereiten und immer mit dem Anspruch, nichts 100% machen zu müssen. Diese Lebensfreude bringt 1000 mal mehr, als sich ständig mit der eigenen Bulimie zu beschäftigen. Die Symptome haben mich zum Schluss nicht mehr so fesseln können, dass ich meine Leben nicht genießen konnte.

Schwieriger als die Symptome der Bulimie zu bekämpfen, erscheint mir zur Zeit, wie ich meine Persönlichkeit ändern kann, dass ich insgesamt zufriedener werde und mich in mir geerdet fühle. Da habe ich noch gar keine Erfahrung oder Patentrezepte. Wie stark mich im Moment diese Problematik beunruhigt, merke ich daran, dass es mich wieder in die Symptomatik der Bulimie zieht (allerdings ohne dass ich jetzt wieder ganz in alte Gedankengänge wieder versinke, hier bin ich schon ziemlich stabil).
Ich habe in den letzten Tagen auch schon daran gedacht, vielleicht erneut eine Therapie zu beginnen, aber ich scheue noch davor. Es braucht noch etwas Zeit, bis ich meine eigenen Persönlichkeitsstrukturen verkraftet und für mich angenommen habe. Vielleicht kehrt dann mein alter Optimismus wieder zurück :)

Viele liebe Grüße Kendra

Verfasst: Mi Feb 09, 2005 18:24
von bruja
oh, da habe ich aber einiges wiedererkannt.
Ein guter Artikel, laughing teardrops!

Ja, ich kenne das auch mit der grandiosität. Aber nur, wenn ich etwas geleistet habe, seien es verlorene kilos, wenig essen, eine pflicht erfüllt oder ein lob.
dann komme ich mir auch ganz toll vor und denke, ach, wie besonders ich doch bin.
aber so extrem ist es nicht immer. in letzter zeit sowieso nicht mehr.
ausserdem kenne ich zuviele leute, die ich viel mehr bewundere, die können mir niemals schlechter sein als ich.
eigentlich bewundere ich grad jeden, der sein leben lebt, mit seinen problemen fertig wird ohne zu kotzen und trotzdem auch dinge unternimmt, seine träume lebt.
auch dich, kendraped, finde ich sehr mutig und das bewundere ich. weil du schon viel erreicht hast für dich und nicht aufgibst. ich denke nur, wenn ich auf deine alterangabe schiele, wie du dich vielleicht fühlst, dass du schon lange lebst und auf der suche nach deiner persönlichkeit bist, aber nicht aufhörtst danach zu suchen.
und ich halb so erfahren wie du, meine manchmal schon ALLES zu kennen und deswegen aufhören zu dürfen.
tja, das mittelmass finden. ich erinnere mich immer wieder an den titel eines buches, das ich weit am anfang meiner ms-zeit las:
Ich finde nicht mein Mass.

irgendwann kapierte ich die bedetung.

viele grüsse von bruja

Verfasst: Do Feb 10, 2005 19:07
von kendra_pad
Hallo Bruja,

Wenn ich auf Dein Alter schiele :), ist meine Erfahrung, dass noch soviel schöne Dinge vor Dir liegen. Die Zeit in den Dreißigern habe ich wesentlich mehr genossen als die Zwanziger, na ja und die Vierziger haben tatsächlich auch ihren Reiz.
Ich denke es ist wichtig immer wieder offen zu sein und sich auf Neues einzulassen. Leider ist auch bei anderen Menschen nicht immer alles Gold was glänzt. Mir geht es manchmal so, dass ich mit meinen eigenen Problemen so beschäftigt bin, dass mir die Probleme der anderen nur gering erscheinen. Dann es hilft wieder, sich mehr auf das Leben zu konzentrieren als auf seine eigenen Unzulänglichkeiten.

Viele liebe Grüße Kendra

Verfasst: Do Feb 10, 2005 22:02
von bruja
das ist schön zu lesen. das die folgenden jahre schön für dich waren, auch wenn du in den 20igern dich nicht so wohl fühltest.
ach, ich kann grad gar nicht schreiben hffe aber du verstehst, was ich meine

Verfasst: So Feb 13, 2005 20:18
von kendra_pad
@bruja,

ich verstehe Dich und freue mich darüber, Danke! :-)

Viele liebe Grüße Kendra