bulimie.at - das Forum

Ich weiß nicht wirklich was ich mit diesem Post bezwecken will....vielleicht habe ich einfach nur Angst davor, ganz ohne dieses Forum meinen Weg zu gehen.

Ganz ohne die Bulimie.
Heute Abend habe ich mich vollgefressen....ich weiß nicht warum....
Schon seit einigen Wochen glaube ich gesund zu sein...

Vorgestern hatte ich wieder Therapie. Mein Therapeut war 3 Wochen auf Urlaub. Seit dem fühle ich mich wieder dick...habe den ganzen Tag das Bedürfnis zu essen...
Nur irgendwie denke ich mir, dass ich vom Kotzen sowieso nur zunehme und schließlich habe ich es ja jetzt schon so lange ohne geschafft....

ABER:

Ich habe sooooo viel zugenommen....
und obwohl ich weiß dass auch dies nicht mein wirkliches Problem ist....komme ich mit meinem größeren Busen etc. nicht klar.
Ich habe kein Übergewicht....ich mache auch immer noch regelmäßig Sport, mir passen noch alle Hosen auch wenn sie eng geworden sind....und trotzdem stelle ich mich immer wieder auf die Waage...stelle mich vor den Spiegel...und mache mir die Laune damit kaputt....

Ich habe das Buch "die Frau die im Mondlicht aß" angefangen zu lesen...
kennt jemand die Geschichte mit dem reißenden Fluss und dem Baumstamm?
Ich glaube ich schwimme momentan um ihn herum....und traue mich einfach noch nicht ans Ufer....

Es ist so schwer momentan....ich traue der Essstörung nicht mehr, ich weiß, sie bringt mir nur Unheil...aber ich habe noch keinen Ersatz gefunden...


Ich würde mich über ein paar Zeilen freuen....

lg
Emily

Ich verstehe dich.

Ich kenne das Buch und die Geschichte gut.

Süße, ich steh am Ufer und halt dir meine ausgestreckten Arm hin! --<-@

Bussis, Fiona

Weißt du...
es ist nicht wichtig, einen "Ersatz" zu finden. Es muss keine Sache geben, die statt dessen passiert.
Weißt du, warum du angefangen hast?
Kannst du sagen, in welchen Situationen du in dich hinein isst?


Klar ist es eine riesen umstellung, wenn man auf einmal Frau wird... von einem dünnen Strich in der Landschaft zu etwas mehr Rundungen.
Aber was ist daran schlimm?
Gehe nicht auf die Waage, lernen, deinen Körper wahrzunehmen ohne Zahlen, ihn zu akzeptieren

Dann kannst du alles erreichen, was du möchstest

ich kenne auch dieses Buch und es ist echt empfehlenswert finde ich
denn seit ich dieses Buch gelesen habe, sehe ich alles in einem anderen Blickfeld, ich habe begriffen, dass Essen nicht das eigentliche Problem ist sondern viel viel mehr dahintersteckt und ich denke wenn man das mal herausgefunden hat (was sicherlich schwer ist) dann hat man schon mal einen rießen Schritt gemacht, denn dann kann man dagegen ankämpfen und vl fällt es einem dann leichter die ES zu bekämpfen

lg sternchen

Hallo
ich kann das nur zu gut verstehen... fühle mich genauso... mir geht es haaaaaargenau wie dir emily... mit dem zunehmen. anderen fällt es gar nicht auf. es ist ja auch nicht das wichtigste, das weiß man ja alles... aber trotzdem zieht es einen immer mehr runter. nur ob es einem viel besser gehen würde, wenn man dünner wäre, weiß man auch nicht.
ich bin schon lange auf der suche nach einem guten buch für bulimie, und werde gleich heutnachmittag mit das von euch genannte besorgen!juchu:)

die anderen haben recht. wir müssen lernen uns zu akzeptieren und zu lieben. dann haben wir auch spaß am leben
es ist ein langer kampf- aber wir schaffen das gemeinsam

@ Gischu
Besorg dir unbedingt das buch, das is echt der Hammer
es hilft zu verstehen, wie und warum eine ES entstehen kann und dass es eben viele Ursachen dafür geben kann und man sieht die Dinge echt anderes

lg

Danke für euren lieben Antworten....

Klar...ich kann mich daran erinnern wie es mir noch vor gut einem Jahr ging...als ich ein *kg weniger hatte....

und ich weiß: NEIN...es ging mir nicht besser. Ich konnte nicht essen und genießen...ich konnte nur fasten oder fressen...mich entweder schwach oder extrem faul und grausig fühlen.

Und jetzt...hm....
Ich fühle mich teilweise wie eine fette Sau... ( entschuldigt den Ausdruck, aber er beschreibt es einfach am besten...), denke dass ich hässlich bin....
habe Angst davor, dass die Leute schlecht von mir denken, weil ich so zugenommen habe.
Wenn es mir gut geht, dann interessiert mich mein Gewicht gar nicht.
Dann merke ich zwar...huch...die Hose zwickt obwohl sie mir früher zu weit war, aber dennoch bin ich froh nicht mehr zu kotzen....mit anderen zusammen Picknicken zu gehen, mit meinem Freund zu kochen und gemeinsam essen...
all das ging früher nur mit einer sehr unangenehmen Nervosität.

Und jetzt hat mich gerade meine neue Chefin angerufen, während ich beim Frühstück saß und meinte, ich wäre noch viel zu langsam gewesen ( bin Kellnerin und war am Mitwoch das erste Mal alleine im Cafe ) und ob ich mich überfordert fühle oder nicht.
Mein Freund hat in der Zwischenzeit das Frühstück weggeräumt.
Als ich fertig telefoniert hatte was ich wütend auf ihn, weil er es schon weggeräumt hat bevor ich fertig war....
Wütend war ich aber eigentlich darauf, dass ich nicht gut genug war...ich habe Angst davor zu versagen...wenn ich jetzt am Wochenende wieder arbeite.

Ja, ich liebe dieses Buch....es beschreibt meine Gefühle so gut.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie sehr ich geweint und gelitten habe, als ich meine Regelblutung bekommen habe....es war für mich eine Katastrophe.

Und noch dazu steht nun so viel an. Ich habe nun meiner Essstörung den Kampf erklärt, muss mich für ein Studium entscheiden, bin von den meisten Freundinnen enttäuscht, bin mit einer Beziehung immer wieder im Ungewissen....der neue Job, in welchem ich mich erst einmal behaupten muss...
Und noch dazu bin ich so extrem schüchtern und habe ein Selbstbewusstsein das unter dem Nullpunkt liegt.
Dabei bin ich Löwe vom Sternzeichen

Naja....danke euch noch mal für eure lieben Worte....

lg
Emily

hallo.
mir geht es im moment ganz aehnlich..

ich bin seit über einem monat kotzfrei, und bin sehr sehr froh darueber.
schwierig ist es natuerlich, wirklich immer sehr bewusst "normal" zu essen. also nicht einfach mal nichts zu essen, weil sich der gedanke einschleicht, man koennte dann ja abnehmen.
ich hab auch probleme wegen meiner "weiblichen" figur, ich hasse meinen busen in manchen situationen wirklich, da wuerd ich mich am liebsten weinend verkriechen, nur weil ich einen habe ..
aber meistens schaff ich es irgendwie diese gedanken abzufangen. und mir zu sagen - du bist voellig ok so, wie du bist. lass es gut sein. es passt so..

allerdings habe ich im moment sehr mit dem wiegen-problem zu kaempfen.
ich bin seit 4 tagen in finnland, weil ich hier mein auslandssemester mache.
und natuerlich bin ich da raus aus meiner gewohnten umgebung, und hab auch keine waage mehr, bei der ich mir die taegliche "sicherheit" holen kann, nicht ploetzlich um *kg schwerer geworden zu sein.
ist natuerlich laecherlich, aber es beruhigt irgendwie zu sehen, dass man im normalen rahmen pendelt. mich zumindest.
naja - u ich merke jetzt so richtig, wie sich ein innerer druck aufbaut, weil ich keine ahnung habe wie schwer ich bin. bin schon kurz davor gewesen mir hier einfach eine waage zu kaufen, aber andererseits denke ich ,dass das jetzt so richtig eine chance waere etwas zu aendern. raus aus alten mustern zu kommen. aber es ist soo verdammt schwer.
ich fuehl mich so unsicher wenn ich nicht weiß wie schwer ich bin, wenn ich nicht weiß wo ich mich einordnen soll.
obwohl das natuerlich voelliger bloedsinn ist..

das schwierigste fuer mich ( und vielleicht geht es dir ja auch so ) ist eigentlich, diese luecke zu fuellen. also wirklich neue interessen zu finden.
die zeit in anspruch nehmen, die mich von dem thema essen ablenken ect.
es ist hier auch deswegen noch schwierig weil ich seit ich hier bin noch nie gelegenheit hatte sport zu machen ( ich schwimme total gerne - aber ich muss erst ein schwimmbad in der naehe anfinden ect. ).
und naja .. manchmal habe ich das gefuehl dass ich ganz verzweifelt nach anderen interessen suche, aber grade deswegen keine finde, weil ich sie so verkrampft suche.

ja - ich traue der ES auch nicht mehr, und ich bin soweit dass ich mit sicherheit sagen kann dass sie mir nix gutes bringt. im gegenteil.
aber ich weiß einfach nicht wo ich meinen "ersatz" dafuer finden soll..

lg
p

mir gehts genau wie euch..
man will unbedingt was finden, was die es ersetzt. aber ich glaube, das gibt es gar nicht. also es gibt nicht eine sache. es gibt viele. hauptsache ist, wir lernen irgendwann mal uns so anzunehmen wie wir sind. und auch, dass wir mal allein mit uns was unternehmen können, und wir dabei spaß haben... das fällt mir teilweise noch sehr schwer.
@pilar: sieh es als herausforderung mal von dem kontrollierten wiegen wegzukommen! es ist auch nur eine zahl(ich weiß sehr einfach gesagt... ich kann dich sehr gut verstehen). wo bist du denn da genau? und was studierst du? wohnst du in einem studentenheim?
@emily: ich hatte anfangs auhc totale angst im job alles falsch zu machen. mich musste nur wer angucken, und ich dachte, ich hätte schon wieder was falsch gemacht... es ist schrecklich. aber man muss da raus und lernen sich zu vertrauen. man muss sich sagen" das hab ich gründlich gemacht, und wenn wer meckert, soll er mir das erstmal zeigen"... aber deine angst kenn ich . und wenn man zu viel angst hat, macht man meist eh einen fehler... versteif dich nicht. du kannst das:)

@ gischu

tja
ich muss mich halt staendig drann erinnern dass es eine echte chance ist fuer mich, jetzt ohne waage zu sein. (das klingt total laecherlich *g* - aber ich weiß ich haette meine waage NIE mals weggegeben .. und so bin ich quasi zwangsbeglueckt worden ).

aber das ist irgendwie ganz typisch fuer die krankheit -
staendig muss man aufpassen und sich selbst "auffangen" wenn man nachlaessig wird, aufhoert sich drann zu erinnern dass es was GUTES ist, dass man wie ich zb. jetzt ohne staendige gewichtskontrolle ist. oder dass es OK ist, wie man aussieht ect.

anstrengend aber auch sehr befriedigend wenns klappt.


ich bin in tampere, das ist so eine kleine stadt u werd da ab montag "interactive media" studieren ( so film, animation,... ).
ich hab mir zuhause immer gesagt - das ist jetz voll die chance alles ganz neu anzupacken, ganz neu anzugehen ( totale motivation ).
wirklich was zu aendern, aufhoern mich selbst zu bemitleiden ect.
ist halt schwierig *g*
ich wohn in einer wg - meine wohnungskolleginnen sind allerdings noch nicht da .. ( deren semester faengt erst spaeter an )

Ich hatte gestern einen kleinen Rückfall....in der Früh...gleich nach dem Aufstehen...als ich gewusst habe dass ich in der Arbeit nicht versagen darf...

Ich hatte weder Zigaretten ( meine Freund hat die Packung eingesteckt weil er arbeiten ging ) noch ein gescheites Brot daheim.
Also stopfte ich Toastbrot in mich hinein.

Es lief dann aber ganz gut.
Heute war wesentlich mehr los als gestern....jedoch habe ich das Gefühl dass es gepasst hat. Ich hoffe so dass ich diesen Job behalten kann.
Und es blieb Gott sei Dank auch bei dem gestrigen FA.

naja...
ich hoffe euch geht es auch halbwegs gut.

lg
Emily

mhm.
ich habe heute mit 3 anderen studenten die auch hier wohnen gekocht, gegessen und dvd geschaut. war total nett.
aber als der film aus war wollt ich nur mehr in meine wohnung, in mein zimmer u den kuchen verputzen den wir zuvor gemacht hatten.
najaaa ..
ich hab mich schliesslich auf halbem weg gefangen u mir vor augen gefuehrt wie bloed das jetzt grade ist - kein hunger, vorher schon kuchen gegessen, usw.
trotzdem aerger ich mich grad ueber mich.

das sind so diese rueckschritte, die ueberhaupt nicht notwendig sind.
ich mein ich verstehs wenn ich aus frust esse, weil ich mich zb. total alleine fuehle. aber heute hat eigentlich alles gepasst. pfff.

aber: vor zwei monaten haett ich mir gar nicht vorstellen koennen erst normal zu essen, dann noch einen kleinen fa zu haben und trotzdem nicht zu kotzen. !!
ich glaube wir duerfen kleine schritte nach vorne nicht so uebersehen.

Ach Pilar...du hast so recht.

Wie schlimm war das, als wir nicht einmal mit Freunden so einen netten Abend verbringen konnten....weil wir entweder sofort gehen mussten als es Essen gab oder sofort danach weil wir es los haben mussten.
Geschweige denn dass man solche Situationen von vornherein mied...und dadurch auch die Freunde.

Irgendwie denke ich mir, dass wir hin und wieder, obwohl es ein schöner Tag war, einfach süchtig nach viel Essen sind.
Verstehst du was ich meine....`?
Also so, als ob wir das Gefühl haben es jetzt unbedingt brauchen.

es baut ja jeglichen Druck, wenn auch nur für kurze Zeit, ab.

lg
Emily