Fluctine - eine Auseinandersetzung am Tag 2
Verfasst: Fr Dez 12, 2003 15:26
hallo ihr lieben mitleidenden...
habe schon länger nicht geschrieben. es ging mir nicht so gut und dann bin ich meist nicht mitteilungsfreudig...
jetzt bin ich beim institut "sowhat" in wien und meine erfahrungen da sind nach den ersten beiden arztuntersuchungen motivierend. mein körper ist nicht nachhaltig geschädigt - ich lege ausserhalb meiner bulimie wert auf vernünftige ernährung, so eigenartig das auch klingen mag, und das hilft offensichtlich - ich erbreche nicht nach jeder mahlzeit. aber das ist ja nicht das thema;
zu beginn der therapie (am montag habe ich den ersten termin) muss man unter anderem auch eine psychiatrische untersuchung machen. die ärztin hat mir fluctine verschrieben, da ich, was mir bisher nicht so bewusst war, unter extremer spannung stehe. äusserliche anzeichen dafür sind gereiztheit, wutanfälle und bei mir speziell alpträume mit schreien und weinen in der nacht. (mein freund ist wirklich arm dran mit mir und er hat mich überhaupt erst darauf aufmerksam gemacht, ich erinnere mich nur selten an meine nächtlichen eskapaden).
ich war vorher extrem skeptisch gegenüber antidepressiva, aber da es mir so schlecht gegangen ist mit der b. bin ich jetzt bereit, alles zu versuchen. da mir die ärztin versichert hat, es entstehe keine abhängigkeit, sind zusätzlich hemmungen gefallen und so nehme ich seit gestern fluctine. eine tablette pro tag. eigentlich soll die wirkung erst nach 14 tagen einsetzen, aber gestern und heute habe ich bereits eine veränderung in meiner lust auf essen festgestellt. ich denke nicht den ganzen tag ans essen und auch wenn ich jetzt hier schreibe, kann ich mir nichts abstruseres vorstellen, als jetzt etwas zu essen, denn ich habe normal gefrühstückt und zu mittag auch was gegessen - wie es sich gehört.
ich frage mich jetzt (vor allem, da ich noch nicht in der therapie war), ob ich tatsächlich lernen kann, mich auch so zu verhalten, wenn ich das medikament mal absetze? Ich kann wohl nur hoffen, dass ich es bis dahin schaffe, ein normales essverhalten zu stabilisieren und meine gedanken auf die dinge zu fokussieren, die mir gut tun und die ich wirklich brauche, damit es mir nachhaltig gut geht und ich ein "normales" leben führen kann....
ich weiss, dieses thema ist an dieser stelle schon x mal diskutiert worden, aber trotzdem meine frage: welche erfahrungen habt ihr mit diesem oder ähnlichen medikamenten? insbesondere würde mich interessieren, was passiert ist, als ihr abgesetzt habt. berichte von leuten in ähnlichen situationen (also auch mit begleitender therapie) würden mich sehr freuen.
liebe grüsse
Melanie
habe schon länger nicht geschrieben. es ging mir nicht so gut und dann bin ich meist nicht mitteilungsfreudig...
jetzt bin ich beim institut "sowhat" in wien und meine erfahrungen da sind nach den ersten beiden arztuntersuchungen motivierend. mein körper ist nicht nachhaltig geschädigt - ich lege ausserhalb meiner bulimie wert auf vernünftige ernährung, so eigenartig das auch klingen mag, und das hilft offensichtlich - ich erbreche nicht nach jeder mahlzeit. aber das ist ja nicht das thema;
zu beginn der therapie (am montag habe ich den ersten termin) muss man unter anderem auch eine psychiatrische untersuchung machen. die ärztin hat mir fluctine verschrieben, da ich, was mir bisher nicht so bewusst war, unter extremer spannung stehe. äusserliche anzeichen dafür sind gereiztheit, wutanfälle und bei mir speziell alpträume mit schreien und weinen in der nacht. (mein freund ist wirklich arm dran mit mir und er hat mich überhaupt erst darauf aufmerksam gemacht, ich erinnere mich nur selten an meine nächtlichen eskapaden).
ich war vorher extrem skeptisch gegenüber antidepressiva, aber da es mir so schlecht gegangen ist mit der b. bin ich jetzt bereit, alles zu versuchen. da mir die ärztin versichert hat, es entstehe keine abhängigkeit, sind zusätzlich hemmungen gefallen und so nehme ich seit gestern fluctine. eine tablette pro tag. eigentlich soll die wirkung erst nach 14 tagen einsetzen, aber gestern und heute habe ich bereits eine veränderung in meiner lust auf essen festgestellt. ich denke nicht den ganzen tag ans essen und auch wenn ich jetzt hier schreibe, kann ich mir nichts abstruseres vorstellen, als jetzt etwas zu essen, denn ich habe normal gefrühstückt und zu mittag auch was gegessen - wie es sich gehört.
ich frage mich jetzt (vor allem, da ich noch nicht in der therapie war), ob ich tatsächlich lernen kann, mich auch so zu verhalten, wenn ich das medikament mal absetze? Ich kann wohl nur hoffen, dass ich es bis dahin schaffe, ein normales essverhalten zu stabilisieren und meine gedanken auf die dinge zu fokussieren, die mir gut tun und die ich wirklich brauche, damit es mir nachhaltig gut geht und ich ein "normales" leben führen kann....
ich weiss, dieses thema ist an dieser stelle schon x mal diskutiert worden, aber trotzdem meine frage: welche erfahrungen habt ihr mit diesem oder ähnlichen medikamenten? insbesondere würde mich interessieren, was passiert ist, als ihr abgesetzt habt. berichte von leuten in ähnlichen situationen (also auch mit begleitender therapie) würden mich sehr freuen.
liebe grüsse
Melanie