Geständnis

#1
Hallo zusammen!

Ich bin nach über einem Jahr wieder rückfällig geworden und komme da alleine nicht mehr raus. :twisted: Ich bin immer noch in Thera, nur hab ich dieses Thema verdrängt, er weiss nichts davon! So, und nun hab ich am Donnerstag eine Therastunde und werde beichten, grauenhafte Vorstellung. Ich hab so Angst, dass er enttäuscht sein wird, dabei weiss ich doch, dass das absoluter Blödsinn ist. Es ist normal Rückschläge hinnehmen zu müssen auf dem Weg zum Gesundwerden. Und trotzdem wäre ich froh, ich hätte diese Stunde schon hinter mir!

Drückt mir die Daumen! :! :oops:

lg Sonnenanbeterin

#2
Deine Angst kann ich verstehen - obwohl alle wissen, dass der totale Blödsinn ist, eine "gute Patientin" sein zu wollen.
Er kann Dir ja nicht helfen, wenn Du nicht sagst, wie es Dir geht.
Vielleicht wäre das ein guter Einstieg um darüber zu reden, warum es Dir so schwerfällt ihm zu sagen, dass Du rückfällig geworden bist und warum Du Dich dafür schämst.
Es bringt nichts es allen Recht machen zu wollen - und eigentlich macht man es ja auch niemanden Recht, man tut ja nur so als ob.
Vorne hui hinten pfui.

Ich hatte auch so ein verdammt schlechtes Gewissen, weil ich einige Vorschläge meines Therapeuten abgelehnt habe oder an ihnen gescheitert bin. Ich habe grundlegend an meiner Therapiemotivation gezweifelt und mich zerfleischt. Dienstag habe ich genau das thematisiert und es war gut. Ich war so unendlich erleichtert hinterher.

Versuch es...und erzähl mal, wie´s gelaufen ist.

Lieben Gruß
Lupus

#3
Hi Lupus!

Ich hab all meinen Mut zusammengenommen und hab gebeichtet und siehe da, er blieb relativ ruhig, ernst, interressiert und hat mich nicht verurteilt. Alles andere hätte ihn ja als Therapeuten in Frage gestellt, ist schon klar. Aber ich hab mich trotz des heiklen Themas einigermassen wohl gefühlt, hatte sehr schnell kein schlechtes Gewissen mehr und fühlte mich ernstgenommen. :)
Wir haben kurz auch darüber gesprochen, dass diese "Beichte" etwas schwierig für mich war, das hat mir gutgetan.
Ich bin aus der Stunde rausgekommen mit viel Motivation dieser blöden Krankheit erneut den Kampf anzusagen, hab ja schon viel Erfahrung gesammelt.
Irgendwie fühle ich mich jetzt durch ihn kontrolliert, jetzt da er es weiss. Ich meine das aber im positiven Sinne, ich kann dieses ganze Rückfallgeschichte nicht einfach schleiffen lassen, ich muss ran an den Speck und an mir arbeiten, will mir keine Patzer mehr erlauben, clean-sein ist wieder angesagt :!: . Verstehst Du wie ich das meine?

Du hast absolut Recht, wenn Du sagst, dass es das A und O in der Therapie ist, schwierige Situationen (innerhalb der Thera) zu thematisieren, nur so kann eine Thera hilfreich sein.

Also, lass uns weiterkämpfen, und danke, dass Du auf mein Posting reagiert hast, hat mich gefreut! :P

Lg Sonnenanbeterin

#4
Liebe Sonnenanbeterin!
-willst Du Dich nicht umbennen in Regenanbeterin? -

Es freut mich, Deinen Bericht hier zu lesen und vielmehr freut mich, dass Du mit soviel neuer Motivation aus Deiner "Beichte" herausgegangen bist!
Mit einem wohl sehr ähnlichen Gefühl bin auch ich aus der letzten Sitzung gegangen.
Kämpf weiter! - es wäre schade um das vergangene gute Jahr! Du hast hart dafür gearbeitet und die Bulimie-Abwesenheit verdient!
Also nimm sie Dir und lass Dich nicht von so einem läppischen Rückfall ins Bochshorn jagen!

Chacka!

Lieben Gruß
Lupus
cron