Muß ich zusehen ?!

#1
HI.

Ich sitz irgendwie total in der Klemme.

Vor einem Halben Jahr erwischte ich meine Freundin das erste mal, wie sie nach dem Essen alles wieder raus würgte.

Damals versprach sie mir, dies zu unterbinden.

Gestern ging sie nach dem Essen wieder aufs Klo.
Ich dachte mir, naja.... mach ich mal den ton aus.
Und da hörte ich es wieder.
Sie tat es erneut.

Sie log mich an, sie hätte es nicht gemacht. Aber ich hab es ja gehört.
Dann setzte ich ihr die Pistole auf der brust, und meinte, das ich gehen würde, wenn sie nicht die wahrheit sagt.

Laut ihren Angaben macht sie es nicht IMMER.
Sie sagt, dass sie sich scheiße fühlen würde, wenn sie "voll" ist.
Und es gäbe keine Gründe für dieses Verhalten.

Jetzt suche ich Hilfe bei euch.

Es muß doch dafür ein Grund geben, oder ?
Muß ich tatenlos zusehen ? Sie läßt sich nicht helfen.
Kann ich mehr machen, als sie zu bitten, das sie zum Arzt geht ?

Bitte helft mir, denn wenn das stimmt, was sie erzählt hat, dann ist es noch nicht akkut zu spät !

Danke im Vorraus !

PS: sie ist köchin (in der Lehre) .... ein möglicher Grund !?
PPS: bitte nur SERIÖSE Antworten !

#2
was stellst du dir unter seriösen,oder besser gesagt unter nichseriösen antworten vor?
na ja,auf jeden fall gibt es sicherlich einen grund dafür,warum sie das tut und ich denke,dass es nicht nur mit ihrer lehre zusammenhängt.der wunsch zu essen,aber trotzdem schlank zu sein hat sicher was damit zu tun,aber ich denk mal,dass es da noch andere dinge gibt.hat sie denn probleme mit ihrer familie oder sonstige erlebnisse durchgemacht?
nun ja,in der situation zu helfen ist schwer.versuch ihr einfach klar zu machen,dass du für sie da bist udn dass du sie so liebst wie sie ist und nicht ihr aussehen.
ich würd sie aber nicht zu sehr unter druck setzen,denn damit erreicht man meistens das gegenteil des gewünschten effekts.
verständnisvoll zu sein ist jetzt wichtig,aber mehr kann ich dir leider auch nicht sagen.versuch halt mal mit ihr zu reden und ihr die vorteile klar zu machen,die es hätte,wenn sie zu einem arzt gehen würde

#3
Soweit ich weiß, hat sie keine Probleme. Im gegenteil.

Sie hat ihre Fahrerlaubniss bestanden, sie fühlt sich in ihrem Beruf super wohl, sie hat in der Familie keine Probleme.

Aber das alles kann ich nur unter vorbehalt sagen, da ich es nur so wahr nehme.

Ich finde einfach keine Gründe.

Und was ihre Figur angeht. Sie ist schlank, und war es schon immer.
Sie nimmt nicht zu, sie gefällt mir...keine frage. Das weiß sie auch. ich denke nicht, das es wegen des aussehens ist.

Ich muß erstmal schaffen, das sie mich in diesen Punkt an sich Ran läßt.
Das schärfste ist ja, ihr Vater weiß es... (ihre mutter nicht), und ihrem Vater versprach sie, das sie es nicht wieder tut. Nur von jetzt auf gleich geht das doch nicht !

Sollte ich vielleicht (gegen ihren Willen) mit ihrem Vater darüber reden ?

#4
Naja, nicht, dass ich dir jetzt zu nahe treten mag, aber oft sind äußerlich keine Probleme erkennbar. Wenn Freunde mich beschreiben müssten, wäre ich fröhlich, unternehmungslustig, einfühlsam, aufgeschlossen etc.
Klaro, so gebe ich mich auch.
Ich kann ja nicht öffentlich zeigen, wie sehr ich leide, das ist einfach nicht mein Ding.
Oft sind die Dinge eben nicht so, wie sie zu seien scheinen.

Naja, schau dir viele Leute hier an, die sind auch absolut nicht dick.
Es gibt aber auch einige Menschen, die sehen sich einfach anders, sie sehen sich fett, wo Haut ist, sehen sie fett, wo Muskeln sind, ist zuviel...das sind eben Dinge, die man als Außenstehender nicht wirklich beurteilen kann.

Und gegen ihren Willen mit ihrem Vater reden würde ich nicht. Ich denke mal, es ist ihr schon wichtig, dass sie dir vertrauen kann und somit nicht ganz alleine da steht, aber wenn sie rausbekommt, dass du mit ihm geredet hast, dann ist das Vertrauen doch zurecht auch verlohren und willst du so wirklich ihre Freundschaft riskieren?

Ich würde schauen, ob ich an sie herankomme, dass sie sich mir öfnet udn auf ejden Fall irh zeigen, des ich imemr für sie da bin. So ein Gefühl hilft auch oft schon

Hilfe kann nur angenommen werden, nicht erzwungen

#5
Du solltest für dich rausfinden, was du ertragen kannst und wieviel du zulassen kannst, ohne dass *dir* wehgetan wird. Wenn du das dann weißt, kannst du ihr besser helfen, weil du deine eigenen Grenzen kennst. Wie bei jeder anderen (zB substanzgebundenen) Sucht sollte man nicht tatenlos zusehen oder so tun als ob eh alles gut wäre. Dann würdest du ihre Krankheit verstärken und ihr das Gefühl geben, dass du die Krankheit unterstützt. Du solltest dir mit ihr klar ausmachen, wo diese Grenzen sind (reden, halten, wie oft Rückfälle?) und was du machen wirst, wenn sie diese Grenze überschreitet. Das kann bis zum Ende der Beziehung gehen, muss es aber nicht. Deine Zuneigung und dein Verständnis kann ihr helfen, kann aber auch die Krankheit verstärken, wenn du nicht konsequent bist, was deine Hilfe angeht. Wahrscheinlich ist es am klügsten, wenn du mit ihr über die Krankheit und deine Sorgen, deine Gefühle für sie, sprichst. Aber in erster Linie muss sie sich selbst krank sehen um etwas zu unternehmen. Wenn sie von sich aus nicht *wirklich* etwas machen will, kannst du ihr deine Hilfe nicht aufzwingen. Aber du musst auch drauf achten, dass du nicht ausbrennst , weil davon habt ihr beide nichts! Du hast es jetzt wirklich schwer, aber ihr könnt das beide schaffen!

#6
danke erstmal für euer verständniss.

Wie meinst du das mit grenzen setzen ?
Ich kann und will sie nicht verlieren. Wenn ich ihr die höchste Grenze setze.

wie mach ich ihr blos klar, das das krank ist, und das sie sich wenigstens mal Informationen holt ?

Eben laß ich, dass es auch eine Art der Selbstverletzung ist. Das öffnet mir wieder eine andere Sicht.

Dann muß da etwas sein, was meiner Vorstellungskraft den nerv raubt.

Denn meine Freundin hatte eine Zeit lang (bevor ich mit ihr zusammen war) das problem, das sie sich mit rasierklingen in den Arm schnitt.

Aber das war einmal.

Auch wenn sich das so anhört, das alles auf einmal kommt, und ich unglaubwürdig wirke.... aber es ist leider so

#7
Ich glaube, dass es wichtig ist, für sich selber darüber klar zu werden, bis zu welchem Punkt man einen anderen Menschen unterstützen kann. Das sind dann die Grenzen, die du setzt. Du für dich selbst musst entscheiden, wieviel von dir du geben willst und kannst, ohne dass du dich selbst auslaugst in dem Versuch anderen zu helfen. Das Problem an der Sache ist, dass du Gefahr läufst, durch Bedrängen das Gegenteil von dem zu erreichen, was du willst und wenn du nicht drängst gibst du ihr das Gefühl, dass du ihre Krankheit akzeptierst. Da den Mittelweg zu finden ist sicher schwierig.
Offensichtlich ist, dass deine Freundin sehr schwerwiegende Probleme hat. Sie wird Hilfe brauchen, muss aber selbst überzeugt sein, dass sie Hilfe braucht. Nachdem du sie liebst ist es für dich besonders schwierig ihr wirklich zu helfen, weil du durch deine Gefühle Gefahr läufst, Verhalten von ihr zu akzeptieren, das ihr schadet und dann hilfst du ihr nicht mehr. Ich glaube, dass du wenn du ihr das Gefühl gibst, sie als Menschen zu lieben, aber die Krankheit an ihr abzulehnen, nicht gegen sie sondern gegen die Krankheit zu sein, könnte das einen Spalt in ihr öffnen, und sie könnte sich weiter helfen lassen...

#9
oder vielleicht schaut sie sich die Seite auch nur an und erkennt, dass andere die gleichen Symptome haben und sich trauen das als Krankheit zu bekämpfen...

#10
hallo!

gefährlich ist das erbrechen schon ab dem ersten mal! man sagt sich zwar "nur einmal wird mich schon nicht umbringen..." - aber wie man sieht- gibt es hier viele leute die glaub ich alle anfangs den gedanken hatten und dann ging es doch "nur" noch ein zweites, drittes, viertes.... mal und irgendwann hört man dann auf zu zählen und man hängt schon mitten drinnen.

es ist wichtig, dass du vielleicht eine gewisse basis aufbaust zu ihr, in der ihr über dieses thema dann auch leichter reden könnt. du musst sie auf alle fälle so akzeptieren wie sie ist- vielleicht auch manchmal richtig deutlich zeigen!
was ganz falsch ist: vorwürfe und schuldgefühle einreden.

ok, deine freundin macht das selbst- aber weißt du, hinter jeder essstörung steckt ein tiefer grund. die essstörung kommt nicht, weil man sich denkt "jetzt probier ich das auch mal aus..."
sondern es kann viele probleme geben- in der vergangenheit, gegenwart,... die so einschneidend sind, dass sich das resultat in der bulimie wiederzeigt!
bulimie ist das resultat einer KRANKEN SEELE (so steht es in einem echt guten buch)

ich kann dir nur raten, finde zugang zu ihr, sei für sie da, liebe sie nach wie vor so wie schon immer und zeige ihr, dass du dich um sie kümmern willst, ohne sie zu irgendetwas zu drängen.


wünsche dir alles gute,
lg lisa

#12
Hi Mephisto!

Nun, ich kann nur aus meiner Perspektive etwas dazu sagen, aber mein Freund weiß auch won meiner Krankheit.

Er versucht mich dazu zu bringen zu einem Arzt zu gehen und inzwischen bin ich auch schon fast überzeugt.

Es hilft mir sehr, daß er davon weiß und mit mir darüber redet. Wenn er immer davon spricht ist es mir allerdings schon fast zuviel.
Denn einerseitz ist es ein Thema, daß mich selbst natürlich sehr beschäftigt, so daß es mir gut tut, wenn er mich in gewisser Weise versteht und unterstützt, wobei er es doch nie nachvollziehen kann. Aber andererseitz möchte ich nicht über diese Krankheit definiert werden, es gibt noch so viele andere bessere Seiten an mir, über die ich auch gerne spreche bzw mich damit beschäftige, so daß ein dauerndes wiederaufarbeiten des Themas nervig ist und mich ärgert.

Aber ich denke, daß er mich im ganzen also recht gut unterstützt, wobei er selber auch darunter leidet und manchmal denke ich, daß es besser wäre, wenn er es nicht wüßte, aber das stimmt insofern nicht, als er sich ja auch gerne um mich bemüht.

Ich hoffe, also ich konnte Dir an meinem Beispiel etwas aufzeigen, wie Du Dich verhalten könntest.

Also dann machs gut.
Viele Grüße
Katze

#13
auf jeden Fall.

Ich werde wohl demnach nicht täglich das Thema anschneiden, wohin ich ehrlich gesagt bis heute tendierte.
Nicht das ich sie wirklich am Ende noch nerve.

Naja. Meine größte angst ist ja, das sie sich nicht helfen lassen will.

Mit welchen Argumenten, die sie nicht aus der fassung bringen, oder nerven, kann ich ihr schonend den weg zum Arzt zeigen !?
cron