Wie sag ich es meinem Freund?

#1
Hallo Leute!

Ich hab da ein riesengroßes Problem.
Seit 1 Jahr hab ich Bulimie und bin aber zur Zeit so fertig, dass ich alleine damit einfach nicht mehr klar komme.

Ich würde es gerne meinem Freund erzählen, damit ich nicht mehr alleine bin, hab aber große Angst vor seiner Reaktion.

Das Problem ist nämlich, dass ich es ihm schon 2 x gesagt habe im letzten halben Jahr und er glaubt jetzt, dass ich schon seit ein paar Monaten nicht mehr kotze, weil ich es ihm versprechen musste, dass ich damit aufhöre.

Er war nämlich damals schon sehr böse, und konnte das einfach nicht verstehen.

Und jetzt traue ich mich nicht, es ihm nochmal zu sagen, denn ich habe ihn ja schon 2 x angelogen. Und er wird sicher sehr enttäuscht sein von mir.

Habt ihr vielleicht einen Tip, wie ich es ihm am schonensten beibringen kann?

Wie hat denn eure Umgebung auf diese "Nachricht" reagiert.

Ich will nämlich unbedingt eine Therapie oder ähnliches machen, das schaffe ich aber ohne seine Hilfe nicht.

Bitte, bitte helft mir.

Lolamaus

#2
Hallo Lolamaus!

Ich glaube, es wird dir viel viel besser gehen, wenn du es deinem Freund erzählst, denn schließlich ist er eine Person in deinem Leben, die dir sehr nahe steht und eigentlich immer für dich da sein sollte! Du hast zum Schluss geschrieben, dass du eine Therapie machen möchtest: Das finde ich wirklich sehr gut und dein Freund wird auch begeistert davon sein, wenn du ihm sagst, dass du wirklich aktiv werden willst! Deshalb solltest du ihm die Wahrheit sagen! Und glaub mir, du wirst dich bestimmt besser fühlen! Bei mir war es ähnlich: Als ich meinem Freund davon erzählt habe, war er auch sehr geschockt, aber jetzt kann er mir gut zuhören und beistehen. Manchmal belaste ich ihn etwas damit, aber er sagt immer wieder, dass es der richtige Weg war ihm davon zu erzählen.

Trau dich, deine Krankheit erneut anzusprechen! Wenn du ihm dann noch erzählst, dass du eine Therapie machen möchtest und seine Hilfe dazu brauchst, dann wird er dich mit Sicherheit unterstützen und dir zur Seite stehen!!!

Du wirst sehen, dass du dich befreiter fühlen wirst!!!

LG, Yokolina

#3
Hi Jokolina!

Ich glaube du hast recht.
Wenn ich ihm sage, dass ich was dagegen machen will, ist er hoffentlich nicht mehr so böse.
Aber enttäuscht wird er sicher etwas sein von mir, schließlich habe ich ihn monatelang angelogen, und immer wieder gesagt, dass es mir gut geht.

Aber hast du irgendeinen Tip oder so, wie ich ihm meine Gefühle erklären könnte. Denn ich bin mir sicher, dass er sich gar nicht vorstellen kann, wie wir Bulimiker uns fühlen.
Er meint ja bestimmt, dass wenn ich damit aufhören will, geht das auch. Oder einfach nur eine normale Portion zu essen.
Aber das geht ja nicht.
Ich weiß nicht wie ich ihm das am anschaulichsten erklären kann, das mit unserer Krankheit und so.

Naja, aber auf jeden Fall danke für deine super Antwort.

Lolamaus

#4
Es ist schwer, dass alles jmd zu erklären. Versuch es mit Büchern für Angehörige, dort ist das meist gut beschrieben.

Ich hab es immer so erklärt: Die B ist ein massives Gefühl, wie Verliebt sein. Man weiß, dass es falsch ist (weil z.B. derjenige, in den man verliebt ist ein notorischer Fremdgeher ist), aber das Gefühl lässt sich nicht abstellen. Es ist stärker als man es selbst gern hätte.
Man muss die Seele ganz behutsam von dem Gefühl trennen und zulassen, dass sich sich anders verliebt/ andere Lösungsstrategien als die B findet. Dafür brauchst Du nun professionelle Hilfe und es ist gut, dass Du sie Dir suchen willst!

Viel Glück!
cron